Aus welchen Ländern kommen die laut Russland 7.000 Söldner in der Ukraine?

Soldat einer ukrainischen Spezialeinheit in der Region Donezk
Soldat einer ukrainischen Spezialeinheit in der Region Donezk Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AFP
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Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland fast 2.000 ausländische Söldner in der Ukraine getötet, darunter Deutsche und Schweizer.

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Das russische Verteidigungsministerium hat eine Liste der Länder veröffentlicht, aus denen die fast 7.000 ausländischen Söldner kommen sollen, die seit dem 24. Februar für die Ukraine gekämpft haben oder noch kämpfen.

 An die 2.000 dieser Söldner sind demzufolge von Russlands Truppen getötet worden. "Eliminated" steht in der Tabelle über Zahl der laut Moskau in der Ukraine gefallenen Kämpfer aus dem Ausland. 

Das russische Verteidigungsministerium schreibt auf seinem englischsprachigen Telegram-Kanal, den mehr als 67.000 User abonniert haben: "Polen ist unter den europäischen Ländern der unangefochtene Spitzenreiter, was die Zahl der ankommenden und der getöteten Söldner angeht. Seit Beginn der militärischen Sonderoperation sind 1.831 Personen in der Ukraine eingetroffen, von denen 378 bereits getötet wurden und 272 Söldner in ihr Heimatland abgereist sind. Es folgt Rumänien mit 504 Einreisen, 102 Toten und 98 Ausreisen. An dritter Stelle steht das Vereinigte Königreich: 422 Einreisen, 101 Tote, 95 Ausreisen."

Zwei Briten, die auf der Seite der Ukraine gekämpft hatten, sind - zusammen mit einem Marokkaner - von pro-russichen Separatisten in der Region Donezk zum Tod verurteilt worden.

Aus Frankreich sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums 183 Söldner in die Ukraine gereist, aus Bosnien 167, aus Kosovo 156.

Für Deutschland verzeichnet der Kreml 99 Söldner in der Ukraine, von denen 33 getötet worden sein sollen. Die ukrainischen Behörden hatten laut RND Anfang Juni erstmals den Tod eines deutschen freiwilligen Kämpfers bestätigt. Der Mann kam diesen Meldungen zufolge aus Brandenburg.

55 Söldner aus der Schweiz

Aus der Schweiz sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 55 Söldner auf der Seite der Ukraine im Einsatz gewesen, von denen 15 nicht mehr am Leben sind. Für Österreich werden 5 Söldner verzeichnet - davon seien drei gefallen.

Die gesamte Liste des russischen Verteidigungsministeriums zu den Söldnern aus dem Ausland ist am 17. Juni auf Telegram veröffentlicht worden - als Teil der Propaganda-Schlacht gegen die Ukraine, denn im Text steht auch: "Trotz der Bemühungen des Kiewer Regimes und der erhöhten Zahlungen hat die Führung in Kiew die Abwanderung der Söldner in die "andere Welt" oder in ihre Heimatländer nicht gestoppt. Die jüngsten leeren Behauptungen über fast "20.000" Ausländer, die gegen die russischen Streitkräfte "kämpfen", sind schlichtweg gelogen."

Die Ukraine hatte über das Internet Kämpfer aus dem Ausland angeworben.

Doch auch auf russischer Seite kämpfen Söldner aus dem Ausland - besonders berüchtigt ist die sogenannte Wagner-Gruppe. In den vergangenen Wochen hatten ehemalige Söldner dieser Truppe - die auch in anderen Konflikten für den Kreml im Einsatz war - in Interviews über den Krieg in der Ukraine berichtet.

Moskau hatte zuletzt die Bezahlung für Kämpfer, die sich freiwillig verpflichten in der Ukraine zu kämpfen, erhöht.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg mehr als 33.150 russische Soldaten getötet worden. Die Verluste der ukrainischen Streitkräfte hatte Präsident Wolodymyr Selesnkyj zuletzt auf bis zu 200 pro Tag geschätzt.

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