Seegras: Kohlenstoff-Schlucker für den Vejle Fjord

Seegräser gelten als wahre Kohlenstoff-Schlucker und sind diesbezüglich offenbar noch wirkungsvoller als Wälder. Im Vejle Fjord im Osten Dänemarks hat sich die Unterwasserpflanze rar gemacht. Schätzungen gehen von einem Rückgang des Bestandes von rund 90 Prozent in den vergangenen 30 Jahren aus.
Ein Projekt der Süddänischen Universität geht der Sache deshalb - im wahrsten Sinne des Wortes - auf den Grund und pflanzt neue Seegraswiesen an.
Biologe Mads Fjeldsø Christensen betont: „Wir haben noch Seegras in unserem Fjord, aber nicht mehr so viel. Aber wir können von den guten Stellen etwas nehmen und in den verbleibenden wüsten Teil des Fjords verpflanzen.“
Und Taucherin Helene-Julie Zofia Paamand sagt: „Sobald man einen Trieb angepflanzt hat, wird dieser bevölkert. Das können kleine Garnelen sein oder kleine Grundeln, Schleimfische oder Nadelfische. Die Natur verlangt wirklich nach Struktur."
Die künstliche Wiederausbreitung der Seegraspflanzen ist mit Arbeit verbunden und fordert so einige Tauchgänge - aber der Ansatz sei richtig, meint eine Mitarbeiterin.
Projektmitarbeiterin Katrine Larsen sagt: „Es kann sehr schwierig sein, sich den Klimawandel vorzustellen. Viele Leute wissen nicht, was sie dagegen tun können. Das hier ist ein handfester Ansatz. Wir können Menschen herbringen und ihnen sagen: Das hier hilft tatsächlich."
Das Einleiten von Abwasser in den Vejle Fjord, unter anderem aus Nahrungsmittelfabriken und von landwirtschaftlichen Betrieben, wird für den starken Rückgang der Seegräser verantwortlich gemacht.