Auch in Großbritannien machen sich die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels immer stärker bemerkbar: Extremhitze und Brände.
Nach den Großbränden, die in der vergangenen Woche in Großbritannien gewütet hatten und bis an den Rand Londons vorgestoßen waren, wird jetzt Bilanz gezogen. In der Ortschaft Wennington am östlichen Stadtrand der Hauptstadt brannten am Dienstag der Vorwoche ganze Häuserzeilen nieder.
Einige Anwohner suchen nun in den Ruinen nach persönlichen Gegenständen, einer von ihnen sagte: "Es sieht aus wie in einem Kriegsgebiet, die Hauptstraße runter sind überall die Dächer eingestürzt." Einer der Feuerwehrmänner im Einsatz bezeichnete die Brände der vergangenen Woche als "absolute Hölle".
2600 Notrufe an einem Tag
Im ganzen Land mussten 15 Großbrände bekämpft werden. Am Dienstag der vergangenen Woche gingen bei der Londoner Feuerwehr 2600 Notrufe ein, an "normalen" Tagen sind es im Durchschnitt nur 350. Soviel habe die Londoner Feuerwehr seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr zu tun gehabt, kommentierte Bürgermeister Sadiq Khan die Brand- und Notfallbilanz. Khan forderte die Bewohner des Großraums London auf, nicht mehr auf Balkonen oder Grasflächen zu grillen und darauf zu achten, aufgerauchte Zigaretten gut auszudrücken - immer.
Der wissenschaftliche Leiter des britischen Wetterdienstes appellierte an alle, sich besser vorzubereiten auf weitere Extrem-Wetterereignisse. Der Klimawandel werde dazu führen, dass sich derartige Wetterlagen künftig häuften. Die Mega-Hitzewelle der vergangenen Woche hatte erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Großbritannien die 40-Grad-Marke gerissen.