Bagdad: Parlament bleibt weiter besetzt - al-Sadr fordert Neuwahlen

Die Anhänger des schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr wollen ihren Sitzstreik im irakischen Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Bagdad fortsetzen. Am Mittwoch forderte al-Sadr die Auflösung des Parlaments und vorgezogene Neuwahlen. Seine Partei hatte bei der Wahl im Oktober zwar die meisten Stimmen bekommen, scheiterte jedoch daran eine Regierung zu bilden und eine Mehrheit für Al-Sadr als Premierminister zu finden.
Ziel der Protestanten im Parlament ist es, eine Regierungsbildung ihres politischen Gegners und ehemaligen Premierministers Nuri al-Maliki zu verhindern.
Ein Gesprächsangebot der Gegenseite lehnte Muktada al-Sadr in seiner ersten Ansprache seit der Besetzung des Parlaments am Samstag ab. Er seie nicht gegen Dialog, dieser habe aber bisher nichts gebracht, so Al-Sadr.
Von eine Neuwahlen erhofft er sich, dass sie neue Gesichter nach vorne bringen würde. "Ich bin zuversichtlich, dass die Mehrheit der Menschen die Nase voll hat von der herrschenden Klasse", sagte er und meinte damit auch sich und seine Partei.