"Akt des Terrorismus": Selenskyj fordert Sanktionen gegen Russlands Nuklearanlagen

Ukrainischer Präsiden Selenskyj
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Von Euronews
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Der ukrainische Präsident hat in seiner nächtlichen Ansprache neue Sanktionen gefordert, die auf die Nuklearindustrie des Nachbarlands zielen.

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Nach dem Beschuss des Atomkraftwerkgeländes Saporischschja geben sich Russland und die Ukraine gegenseitig Schuld. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner nächtlichen Ansprache neue Sanktionen gefordert, die auf die Nuklearindustrie des Nachbarlands zielen.

"Akt des Terrorismus"

"Leider verschärft sich die Situation um das Kernkraftwerk Saporischja. Russische Terroristen waren die ersten der Welt, die das größte europäische Atomkraftwerk für einen Akt des Terrorismus nutzten. Wir werden die internationale Aufmerksamkeit darauf lenken und auf neuen Sanktionen gegen Russland bestehen, das eine solche globale Bedrohung geschaffen hat."

Rafael Rossi, Chef der internationalen Atomenergiebehörde IAEA äußerte sich besorgt über den Beschuss von Europas größtem Kernkraftwerk. Der Vorfall unterstreiche die sehr reale Gefahr einer nuklearen Katastrophe.

In einem Tweet bezeichnete der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell die militärischen Aktivitäten als "schwerwiegenden und unverantwortlichen Verstoß gegen nukleare Sicherheitsvorschriften" und internationale Normen".

Donezk im Visier russische Truppen

Unterdessen gerät die ukrainische Armee in der Region Donezk zunehmend unter Druck. Russische Truppen haben die Ortschaften Siwersk, Soledar und Bachmut ins Visier genommen. Der Verkehrsknotenpunkt Bachmut ist derzeit schwer umgekämpft. Sollten Bachmut und andere kleinere Orte fallen, wäre der Weg für Russlands Truppen weitgehend frei in Richtung der Großstädte Slowjansk und Kramatorsk - Die Kleinstadt gilt als ein Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass. Russische Truppen kontrollieren inzwischen etwa 60 Prozent des Territoriums in der Region Donezk.

Russischer Verwalter angegriffen und getötet

In der Stadt Nowa Kachowka, im südukrainischen Gebiet Cherson, das unter russischer Verwaltung steht, ist der von Russland eingesetzte stellvertretende Bürgermeister Witalij Gura nach einem Anschlag gestorben. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti hatten Unbekannte Witalij Gura in seinem Haus mit einer Schusswaffe angegriffen.

Getreideexporte aus der Ukraine laufen langsam an

In Istanbul hat ein weiteres Schiff mit 33.000 Tonnen Mais an Bord nach einer internationalen Kontrolle die Erlaubnis zum Passieren ins Mittelmeer erhalten. Es ist der zweite Getreidefrachter, der die Ukraine nach Monate der Blockade verlassen hat. 

Die Ukraine hat angekündigt, aus Sicherheitsgründen nicht mehr als drei Schiffe pro Tag auslaufen zu lassen. Die Kriegsparteien hatten am 22. Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.

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