UN fordert kampffreie Zone um ukrainisches AKW Saporischschja

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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Die UN unterstützt die Forderung der Internationalen Atomenenergiebehörde IAEA für eine nukleare Sicherheitszone rund um das ukrainische AKW Saporischschja.

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Die UN unterstützt die Forderung der Internationalen Atomenenergiebehörde IAEA für eine nukleare Sicherheitszone rund um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja.

IAEA- Untersuchungsbericht vor UN-Sicherheitsrat

Nachdem der IAEA- Untersuchungsbericht dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde forderte UN-Generalsekretär António Guterres die Kriegsparteien Russland und Ukraine auf, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk zu einigen.

"Russische und ukrainische Streitkräfte müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder vom Werksgelände aus durchzuführen. Die Anlage in Saporischschja und ihre Umgebung dürfen weder Ziel noch Plattform für militärische Operationen sein. Als zweiter Schritt sollte ein entmilitarisierter Umkreis gesichert werden", sagte Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Russland und Ukraine beschuldigen sich gegenseitig

Russland und die Ukraine sahen aber in ersten Reaktionen jeweils die andere Seite am Zug.

"Wir bedauern, dass in Ihrem Bericht über die Umsetzung der Schutzmaßnahmen in der Ukraine seit April bis September dieses Jahres, der erst vor ein paar Stunden erschienen ist, die Quelle des Beschusses nicht direkt genannt wird," so der russische UN-Botschafter Vasily Nebenzya.

Sergiy Kyslytsya, Ukraines Botschafter bei der UN entgegnete: "Während wir die Anlage kontrollierten, drohte keine nukleare Katastrophe. Erst seit die Russen da sind, wurde das Worst-Case-Szenario möglich."

Seit Wochen kommt es zum wiederholten Beschuss der Anlage, für den sich Moskau und Kiew gegenseitig die Schuld geben. Erst am Montag hieß es aus Moskau, dass drei ukrainische Granaten das Kraftwerk getroffen hätten.

Atomexperten sehen "Spiel mit dem Feuer" in Saporischschja

Letzte Woche haben Inspektoren der IAEA das von Russland besetzte Werk in Saporischschja besucht. Der Beschuss wurde fortgesetzt während sie dort waren und IAEA-Leiter Rafael Grossi warnte vor einem sehr realen Risiko einer nuklearen Katastrophe. Er berichtete nun dem UN-Sicherheitsrat, wie brenzlig die Lage im Europas größtem AKW sei. "Wir spielen mit dem Feuer, und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren."

Die Internationale Atomenergiebehörde will eine dauerhafte Präsenz vor Ort aufbauen. Zunächst bleiben zwei Experten der Behörde in Saporischschja. Die Veröffentlichung des Untersuchungsbericht der IAEA erfolgt einen Tag nach der Abschaltung des letzten in Betrieb befindlichen Reaktors in Europas größtem Kernkraftwerk.

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