In Bulgarien hat die prowestliche bürgerliche Oppositionspartei GERB mit rund 25 Prozent der Stimmen die vierten Wahlen in eineinhalb Jahren gewonnen. Die Neuwahl brachte aber keine klaren Aussichten auf eine neue, stabile Regierung.
Bei den Parlamentswahlen in Bulgarien liegt die prowestliche, bürgerliche Partei von Boyko Borissow an erster Stelle. Aber auch nach der vierten Wahl in anderthalb Jahren gibt es keine stabile Mehrheit, eine Koalition ist unausweichlich - und schwer zu bilden.
Der zuletzt regierende liberale Ex-Ministerpräsident Kiril Petkov kam auf Platz zwei. Er gestand die Niederlage ein - und erteilte einer Koalition mit dem Wahlsieger eine klare Absage.
Sieben Parteien haben es ins Parlament geschafft, darunter die pro-russische "Renaissance", die ihr Ergebnis in nicht einmal einem Jahr fast verdoppelt hat.
Der Wahlkampf in dem historisch eng mit Moskau verbundenen und einem der ärmsten EU-Mitgliedstaaten wurde vom Ukraine-Krieg und den unsicheren Gas-Lieferungen dominiert. Wegen der unklaren Mehrheitsverhältnisse dürfte eine Regierungsbildung schwierig werden.
Die Wahlbeteiligung hatte kurz vor Schließung der Wahllokale bei nur knapp 35 Prozent gelegen.