Es wird bitterkalt - Vorbereitungen auf den Winter in der Ukraine

Der Winter in der Ukraine ist bitterkalt. Durch den Krieg und die fehlende Energieversorgung wird alles noch schlimmer.
Der Winter in der Ukraine ist bitterkalt. Durch den Krieg und die fehlende Energieversorgung wird alles noch schlimmer. Copyright AP Photo/Francisco Seco
Copyright AP Photo/Francisco Seco
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der Winter in der Ukraine ist bekanntlich kalt. Doch jetzt wird er durch den Krieg und das russische Bombardement der ukrainischen Energieinfrastruktur noch schlimmer – vor allem in belagerten Städten. Den Menschen bleibt nichts anderes übrig, als mit Holz zu heizen und sich sehr warm anzuziehen.

WERBUNG

In den belagerten ukrainischen Städten bereiten sich die Menschen auf den harten Winter vor. Der freiwillige Helfer Jura Sokorow bringt in Bachmut sechs Heizöfen in eine Notunterkunft. Die Russen belagern die Stadt, aber sie ist noch unter ukrainischer Kontrolle. Hier sollen noch 10,000 Menschen leben, ohne Gas oder Strom. Noch ist es momentan um die Null Grad kalt. Die Temperaturen werden aber bald auf bis zu minus 20 Grad stürzen.

"Es ist entscheidend. Das kalte Wetter bringt Krankheiten und Grippe mit sich“, sagt Sokorow. „Vor allem für ältere Menschen, die schwächer sind, gibt es hier keine Medikamente mehr."

Auch im 50 Kilometer entfernten Slowiansk gibt es weder Strom noch Gas. Ludmilla Abramenko und ihre Familie heizen mit dem Holz, das die Stadt an die Menschen verteilt. Doch der Ofen ist nicht im Haus drin.

"Nicht wie in meinen schlimmsten Albträumen"

"Kochen tun wir jetzt hier. Seitdem wir weder Strom noch Gas haben, gehen wir nach draußen, es ist kalt und wir machen ein kleines Feuer“, sagt die ältere Dame. „Wir schlafen voll bekleidet, wir tragen dabei zwar keine Mäntel, ziehen aber Pullover und Socken an und bleiben wegen der Kälte unter der Decke. Selbst in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich mir das nicht vorstellen können."

Krankenhaus mit Holzöfen

Weil die Russen am 17. September das Wärmekraftwerk in Slowiansk bombardierten, sind in der Stadt 200,000 Menschen, aber auch das städtische Krankenhaus ohne Heizung. Leiterin Valentyna Gluschenko ließ zwei große Holzöfen installieren, die bald in Betrieb gehen sollen. Jetzt hätten sie keine Angst vor dem Winter, scherzt sie. Aber nun hofft Gluschenko, dass „die Russen diesen Ort nicht angreifen werden. Wir können bauen, was wir wollen, aber sie können uns immer noch angreifen."

Suchen nach Brennholz in Ruinen

Anderen Bewohnern von Slowiansk bleibt zurzeit nichts anderes übrig, als nach Holz in den Trümmern der zerstörten Häuser zu suchen und zu hoffen, so durch den bitterkalten ukrainischen Winter durchkommen zu kommen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Russisches Mehl, ukrainisches Brot

Ukraine: Russland verhängt Kriegsrecht über die 4 annektierten Regionen

Massiver russischer Beschuss: 300 Wohnhäuser in Odessa beschädigt