Heute tritt das umstrittene Verbot serbischer Nummenschilder durch kosovarische Behörden in Kraft.
Kosovarische Behörden haben im Konflikt um das heute in Kraft tretende Verbot serbischer Autokennzeichen eine versöhnliche Haltung eingenommen. Anstatt Geldstrafen zu verhängen, spricht die Polizei an den Grenzübergängen den Fahrern lediglich Verwarnungen aus.
Mit diesem Kompromiss soll eine mögliche gewaltsame Reaktion der serbischen Minderheit vermieden werden. Einige Serben werden sich dennoch weiterhin dagegen wehren, wie die Reporterin Anđelka Ćup von Euronews Serbien aus dem Nordkosovo berichtet:
"Nach der umstrittenen Entscheidung der kosovarischen Regierung, dass alle serbischen Nummernschilder nun gegen kosovarische ausgetauscht werden müssen, scheint die Situation hier unter Kontrolle zu sein.
Die Behörden haben keine zusätzlichen Polizei- oder Sicherheitskräfte eingesetzt. Dennoch sind die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, fest entschlossen, ihre Nummernschilder nicht zu tauschen. Unterstützt werden sie bei dieser Entscheidung von ihren lokalen serbischen politischen Vetretern.
Derweil reiste der kosovarische Premierminister Albin Kurti nach London, wo er den britischen Außenminister James Cleverly traf, um die britisch-kosovarischen Beziehungen zu stärken."
Der Kosovo erlangte 2008 die Unabhängigkeit von Serbien. Die USA, Deutschland und 20 weitere EU-Staaten erkennen Kosovo als unabhängigen Staat an, Serbien und Russland hingegen nicht. Der Streit um die Nummernschilder ist ein Symbol des andauernden Konflikts zwischen Serbien und dem Kosovo.