Markus Braun und zwei weitere ehemalige Führungskräfte sind wegen falscher Finanzberichte angeklagt, die letztlich zum Zusammenbruch des Unternehmens im Jahr 2020 führten.
Im größten deutschen Betrugsfall der Nachkriegszeit hat in München der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandschef des Finanzdienstleisters Wirecard begonnen.
Markus Braun und zwei weitere ehemalige Führungskräfte sind wegen falscher Finanzberichte angeklagt, die letztlich zum Zusammenbruch des Unternehmens im Jahr 2020 führten.
Die Staatsanwaltschaft wirft Braun vor, mit seinen Komplizen in der Chefetage des mittlerweile abgewickelten Dax-Konzerns eine Betrügerbande gebildet, Bilanzen gefälscht und die Kreditgeber um 3,1 Milliarden Euro geprellt zu haben - das wäre der größte Betrugsschaden in Deutschland seit 1945.
Mit Braun angeklagt sind der Ex-Chefbuchhalter des Konzerns Stephan von Erffa und Oliver Bellenhaus, ehemalige Leiter der Wirecard-Tochtergesellschaft in Dubai. Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass die "Wirecard-Bande" wesentlich größer war. Braun bestreitet die Vorwürfe und sieht sich selbst als Opfer krimineller Machenschaften.
Wirecard meldete vor zwei Jahren Konkurs an. Mutmaßliche Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro sind bis heute unauffindbar. In dem Verfahren sind über 100 Verhandlungstage bis ins Jahr 2024 angesetzt.