Russische Pläne: Streitkräfte sollen um 30% auf 1,5 Millionen Mann aufgestockt werden

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Von Oleksandra Vakulina
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Auf die „Bedrohung durch die NATO“ sei die Truppenaufstockung die "angemessene" Antwort. Analysten sehen darin aber keinen schnellen Vorteil, da Russland die Ausbildungskapazitäten fehlen.

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Der Kreml sieht bekanntermaßen in der NATO-Erweiterung durch Schweden und Finnland eine militärische Bedrohung.  Die militärische Expansion der NATO an den russischen Grenzen erfordere eine "angemessene" russische Antwort, so der russische Verteidigungsminister. 

Schoigu schlägt Aufstockung der russischen Armee vor, Putin stimmt zu

Russland reagiert mit der geplanten Stationierung neuer Streitkräfte im Nordwesten und werde seine Kräfte insgesamt erheblich aufstocken. Die Mannstärke der Streitkräfte soll um mehr als 30 % von 1,15 Millionen auf 1,5 Millionen Soldaten wachsen. 695.000 Kämpfer sollten professionelle Berufssoldaten sein, der Rest Wehrpflichtige, die den obligatorischen Militärdienst ableisten. Nur so sei eine Lösung der Probleme im Zusammenhang mit der militärischen Sicherheit Russlands zu gewährleisten, so der Minister.

Es wäre die zweite Truppenaufstockung in diesem Jahr. Schon im Sommer hatte Präsident Putin einen Erlass unterzeichnet, mit dem er die Truppenstärke um 137.000 Mann ab dem 1. Januar 2023 anordnete, um das ursprüngliche 1,15-Millionen-Ziel zu erreichen. Außerdem wurden mehr als 300.000 Reservisten in einer umstrittenen Mobilisierungsaktion zur Unterstützung der russischen Invasion in der Ukraine eingezogen.

Laut dem Institute for the Study of War ist Russlands Ausbildungskapazität aber seit Kriegsbeginn wahrscheinlich gesunken: Zum Teil, weil der Kreml Ausbildungseinheiten an die Front in der Ukraine geschickt habe, die Berichten zufolge erhebliche Verluste erlitten haben.

Russland lässt in Belarus ausbilden

Deshalb hätten belarussische Streitkräfte in letzter Zeit wahrscheinlich eine diskrete, aber bedeutende Rolle bei der Ausbildung tausender frisch mobilisierter russischer Reservisten übernommen, so das britische Verteidigungsministerium.

Es sei eine "Rollenumkehr": Die belarussischen Streitkräfte werden von Russland traditionell als den russischen Streitkräften unterlegen angesehen, und ihr Einsatz als Ausbilder ist ein Hinweis auf eine Überlastung des russischen Militärsystems.

Trotzdem schätzt das ISW, dass der Kreml keine so große konventionelle Streitmacht in so kurzer Zeit aufstellen könne, wie es für den Krieg in der Ukraine notwendig sei.

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