Russlands Präsident Putin sagt erstmals "Krieg": Diese 3 Vertrauten sind jetzt wichtig

Der russische Präsident Wladimir Putin wird von Hardlinern kritisiert, weil er am Donnerstag erstmals selbst das Wort "Krieg" für die sogenannte "Spezialoperation" in der Ukraine benutzt hat. Bei seiner Rede vor dem Nationalen Sicherheitsrat sagte der Staatschef, Russland wolle "das Rad eines militärischen Konflikts nicht drehen, sondern - im Gegenteil - diesen Krieg beenden."
Dabei wollen die Militärblogger und einige russische Nationalisten gar nicht, dass das Wort "Krieg" für den Konflikt in der Ukraine tabu bleibt, sondern sie verlangen von Putin einzugestehen, dass es sich um einen "heißen Krieg" handle und dass dieser gerechtfertigt sei.
Die US-amerikanische Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) unterstreicht in seiner jüngsten Analyse, dass sich unter den Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine einiges bewegt.
General Gerassimow taucht wieder auf
So ist der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow Mitte Dezember erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Er erklärte dann am 21. Dezember, Russland habe die "spezielle Militäroperation" als Reaktion auf die wachsende "Neonazi-Ideologie" in der Ukraine und die - laut Gerassimow existierenden - aktiven militärischen Vorbereitungen Kiews zur Befreiung des Donbas und der Krim gestartet.
Gerasimow war zuvor monatelang nicht in den Medien zu sehen gewesen.
Verantwortliche in Washington werten derartige Aussagen als eine Art nachträglcihe Rechtfertigung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, mit der Moskau die Unterstützung der eigenen Bevölkerung zurückzugewinnen versucht.
Verteidigungsminister Schoigu besucht die Front in der Ukraine
Nachdem der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj vor der Reise über Polen nach Washington die Front in der umkämpften Stadt Bachmut besucht hatte, sah sich der Kreml laut ISW genötigt, den russischen Verteidigungsminister Serguei Shoigu ebenfalls an die Front zu schicken.
Das "Institute for the Study of War" erklärt, dass der Kreml zuvor behauptet hatte, der Putin-Vertraute Schoigu habe am 18. Dezember die Front aufgesucht - was aber laut ISW nicht stimmt.
Seit den Rückschlägen der russischen Armee in der Ukraine verschwindet der Verteidigungsminister oft für Wochen von der Bildfläche und taucht nur sporadisch in den russischen und internationalen Medien auf.
Wagner-Chef Prigoschin verfolgt politische Ziele
Der Chef der Wagner-Söldner Jewgeni Prigoschin tritt weiterhin als Widersacher der USA auf. So widersprach der Unternehmer mit dem Spitznamen "Putins Koch" den Aussagen des US-Verteidigungssprechers John Kirby, Russland habe Waffenlieferungen aus Nordkorea erhalten.
Nach Einschätzung des ISW verbindet Jewgeni Prigoschin mit seinem Engagement im Krieg in der Ukraine politische Ziele. Der 61-Jährige hatte in den vergangenen Monaten ebenfalls die Front in der Ukraine besucht.
Tatsächlich laufen die Waffenlieferungen laut US-Behörden vermutlich über die PMC Wagner Group ab - und deren Chef Prigoschin will sich über die Bedeutung seiner Kämpfer im Krieg in der Ukraine weiteren Einfluss im Kreml und in Russland sichern. Die Wagner-Söldner gelten als besonders grausam.
Einige hatten Prigoschin zuvor schon nachgesagt, der ehemalige Häftling wolle bei den Präsidentschaftswahlen in Russland antreten.