Baerbock: Deutschland wird Leopard-Lieferungen anderer Länder nicht blockieren

Deutsche Außenministerin Annalena Baerbock
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Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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Während die Ukraine weiter auf Kampfpanzer aus dem Westen hofft, hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock im französischen Fernsehen gesagt, Deutschland würde den Export von Leopard-Panzern von Drittstaaten an die Ukraine nicht blockieren.

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Während die Ukraine weiter auf Kampfpanzer aus dem Westen hofft, hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock im französischen Fernsehen gesagt, Deutschland würde den Export von Leopard-Panzern von Drittstaaten an die Ukraine nicht blockieren. Polen will bei der Bundesregierung nun eine Genehmigung für die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine beantragen.

"Notfalls auch ohne Deutschland"

Während Bundeskanzler Olaf Scholz weiter zögert und wegen seiner zurückhaltenden Haltung zu Panzerlieferungen in die Ukraine zunehmend in der Kritik steht, könnte dies ein Signal in Richtung Warschau bedeuten.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte zuvor angekündigt, notfalls auch ohne Zustimmung deutsche Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern. Dieses Vorhaben setzt er nun um. Morwiecki erklärte an diesem Vormittag, Polen werde offiziell um die Genehmigung nachsuchen: "Wir werden eine solche Genehmigung beantragen, aber das ist ein zweitrangiges Thema." 

Er tweetet: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Ukraine ausblutet." Wenn es mit Deutschland keine baldige Einigung gebe, werde Polen mit anderen Ländern eine "kleinere Koalition" aus Ländern bilden, die bereit sind einige ihrer modernen Panzer an die Ukraine zu liefern.

Selenskyj: Keine andere Wahl, als Krieg zu gewinnen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner nächtlichen Ansprache, dass der Schwerpunkt des Krieges auf der Verteidigung läge und diese Woche die Zeit für angemessene Entscheidungen sei, faire Lösungen seien bereits vorbereitet.

Es gebe keine andere Wahl, als den Krieg zu gewinnen, betonte Selenskyj bei einer Diskussion mit Studenten, die er gemeinsam mit dem früheren britischen Premierminister Boris Johnson auf Besuch in der Ukraine führte.

Dieser war am Sonntag, am Tag der Einheit, zu Besuch in der Ukraine, kurz nachdem ihm die Ehrenmedaille der Stadt Kiew verliehen wurde.

Russisches Militär meldet neue Offensive

Das russische Verteidigungsministerium meldete unterdessen Geländegewinne in den Regionen Saporischschja und Cherson.

Der Ministeriumssprecher hatte auch von Vorstößen des russischen Militärs bei Bachmut berichtet. Das Militär verkündete am Freitag die Einnahme einer Ortschaft Klischtschijiwka, am Südrand der als strategisch wichtig geltenden Kleinstadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die ukrainische Seite bestätigte nur, dass sich russische Streitkräfte am Stadtrand von Bachmut befinden.

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