"Habe auf Stimme gehört": Nach tödlichem Messerangriff in französischer Schule

Der französische Bildungs- und Jugendminister Pap Ndiaye bei einer Schweigeminute mit Schülern einer Mittelschule in Albertville
Der französische Bildungs- und Jugendminister Pap Ndiaye bei einer Schweigeminute mit Schülern einer Mittelschule in Albertville Copyright Julie Sebadelha/AFP or licensors
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Von Euronews mit dpa
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Der Schüler, der eine Lehrerin in Südfrankreich im Unterricht erstach, hat nach eigenen Angaben während der Tat auf eine Stimme gehört. Von einer psychischen Erkrankung oder Schuldunfähigkeit sei nach einer ersten Untersuchung aber nicht auszugehen.

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In Frankreich hat in allen Gesamtschulen und Gymnasien des Landes eine Schweigeminute stattgefunden. Damit sollte an die Spanischlehrerin erinnert werden, die am Mittwoch von einem Schüler im Südwesten des Landes erstochen wurde.

Ersten Berichten zufolge soll der 16-jährige an psychischen Problemen zu leiden. Staatsanwalt Jérôme Bourrier erklärte, dass der Beschuldigte in Polizeigewahrsam von einer "kleinen Stimme" berichtet habe , die zu ihm spreche, "einem Wesen, das er als egoistisch, manipulativ und egozentrisch beschreibt, das ihn dazu bringt, Böses zu tun, und ihm am Vortag vorgeschlagen haben soll, einen Mord zu begehen." Der Jugendliche wird "strafrechtlich zur Verantwortung" gezogen werden müssen, so Bourrier.

Gegen den Mann wird wegen vorsätzlichen Mordes ermittelt. er kam den Angaben zufolge in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwalt hatte sich der Schüler seit vergangenen Herbst in psychiatrischer Behandlung befunden. Von einer psychischen Erkrankung oder Schuldunfähigkeit sei nach einer ersten Untersuchung aber nicht auszugehen.

Die Gewalttat löste in ganz Frankreich Erschütterung aus. Präsident Emmanuel Macron erklärte, er teile den Schmerz der Familie, Kollegen und Schüler sowie der Lehrer des Landes, die ihr Leben der Weitergabe von Wissen an künftige Generationen widmeten. "Die Nation steht an Ihrer Seite."

Während des Spanischunterrichts sei der 16-Jährige aufgestanden, habe die Tür des Klassenraums verriegelt und seiner an der Tafel stehenden 54-jährigen Lehrerin mit einem großen Küchenmesser einen wuchtigen Stich in den Oberkörper versetzt.

Nach der Attacke im Gymnasium in Saint-Jean-de-Luz unweit der spanischen Grenze seien die Mitschüler in Panik weggerannt. Der 16-Jährige sei in einen angrenzenden Raum gegangen, wo zwei Lehrer ihn gestellt hätten, sagte der Staatsanwalt. Es habe sich um einen guten Schüler gehandelt, lediglich im Fach Spanisch habe er Probleme gehabt.

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