Olympia 2024 in Paris: Werden die Spiele teurer als versprochen?

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Von Sophia Khatsenkova
Euronews-Journalistin Sophia Khatsenkova
Euronews-Journalistin Sophia Khatsenkova   -  Copyright  Euronews

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris wurden von der französischen Regierung als "erschwinglich" und "für die Allgemeinheit zugänglich" bezeichnet.

Der Kartenverkauf startete am 13. Februar, derzeit können nur Personen, die vorher ausgelost wurden, Tickets kaufen. Doch für die wenigen Glücklichen sieht die Realität ganz anders aus, als die Regierung versprochen hatte.

In den sozialen Medien brachten viele Twitter-Nutzer ihre Wut und Enttäuschung zum Ausdruck, vor allem was die Preise angeht. Dieser Twitter-Nutzer schrieb: "Stadiontickets kosten 90 Euro für die billigsten (nur Vorläufe) oder 170/385 Euro für ein Ticket pro Abendveranstaltung. Ich habe 60 £ für meine Eintrittskarten für London 2012 bezahlt. Ich bin ein großer Leichtathletik-Fan, aber das ist unzumutbar."

Der Präsident des Organisationskomitees, Tony Estanguet, wurde heftig für seine Aussage beim französischen Radiosender RTL kritisiert, dass die Olympischen Spiele in Paris nicht teurer seien.

Berechnungen haben einen Haken

Stimmt das? Und wie sehen die Preise für die Spiele in Paris aus, im Vergleich zu den vergangenen Olympischen Spielen in Tokio, Rio und London?

Wenn man sich den Bericht des London Assembly über die Olympischen Spiele 2012 ansieht, wird deutlich, dass fast 2,5 Millionen Eintrittskarten unter 20 Pfund verkauft wurden. Wir haben den durchschnittlichen Wechselkurs von 2012 genommen, der damals bei etwa 25 Euro lag. Das ist also etwas teurer als in Paris, wo nur 1 Million Tickets für 24 Euro erhältlich sind.

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio wurden 3,8 Millionen Eintrittskarten zu einem Preis von weniger als 18 Euro angeboten. Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio kosten die billigsten Tickets etwa 21 Euro. Letztendlich sehen wir, dass die Preise für Paris den Preisen für die vorherigen Olympischen Spiele, mit Ausnahme von Rio, recht ähnlich sind.

Es handelt sich hierbei jedoch nur um Schätzungen. Erstens müssen wir die Inflationsrate berücksichtigen, denn der Euro hat nicht mehr den gleichen Wert wie 2012. Und zweitens darf man nicht vergessen, dass die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ländern variieren, da ein Großteil der Eintrittskarten für die lokale Bevölkerung reserviert ist.

Und laut Weltbank liegt das durchschnittliche Jahresgehalt in Brasilien bei etwa 5.500 Euro im Monat, während es in Frankreich und Japan bei 30.000 Euro liegt - was ein großer Unterschied ist.

Für die Spiele 2024 in Paris wird es am 11. Mai eine zweite Phase des Kartenverkaufs geben. Die Registrierung beginnt am 15. März.