Weltweiter Klimastreik gegen eFuels und Ölpipeline von TotalEnergies

Klimastreik in Berlin
Klimastreik in Berlin Copyright Michael Sohn/AP
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Von Euronews mit AFP, AP
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Berlin, Wien, Rom - europaweit haben Zehntausende beim #Klimastreik mitgemacht. Es geht auch im #eFuels und die umstrittene Pipeline von #TotalEnergies in Afrika.

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In ganz Europa sind Tausende Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten auf die Straße gegangen. Fridays for Future, Greenpeace und Extinction Rebellion hatten weltweit Proteste organisiert. In Wien beteiligten sich etwa 3.000 Menschen an der Kundgebung.

In Berlin unterstützte die Klimabewegung die streikenden Beschäftigten der Deutschen Bahn.

Aber vor allem forderten die Protestierenden ein Tempolimit auf Autobahnen und die Abschaffung der Verbrenner-Autos, die FDP-Verkehrsminister Volker Wissing derzeit in Brüssel blockiert.

Streit um eFuels

Der deutsche Minister will vor allem eine Ausnahme für eFuels. Wissing erklärt: "Wir brauchen eFuels, denn es gibt keine Alternative, um unsere Bestandsflotte klimaneutral zu betreiben".

Doch nicht alle Forschenden halten diese tatsächlich für klimaneutral.

Greenpeace Deutschland spricht von "populistischen Reflexen einer Partei mit Angst vor der 5% Hürde" und erklärt: "Um ihr Geschäftsmodell – Tankstellen, Infrastruktur usw. – doch noch am Leben zu erhalten, hat sich die Mineralölbranche den so genannten E-Fuels – synthetischen Kraftstoffen – zugewandt. Für den künstlichen Sprit wird Wasserstoff aus erneuerbaren Energien mit CO2 angereichert, damit er ganz wie herkömmliche Kraftstoffe genutzt werden kann. Wird dieses CO2 aus der Luft entnommen, in die es ja später wieder hinausgepustet wird, darf die Mineralölwirtschaft von „klimaneutral“ sprechen."

Protest gegen Pipeline von Totalenergies in Afrika

In Paris protestierten Umweltaktivistinnen und -aktivisten gegen ein Öl-Pipeline-Projekt EACOP zwischen Uganda und Tansania des Konzerns Totalenergies.

Am 28. Februar entschied ein Gericht in Paris, dass die Klage von Friends of the Earth France, Survie und vier ugandischen zivilgesellschaftlichen Organisationen gegen Total im Zusammenhang mit den Öl-Megaprojekten des Unternehmens (Tilenga und EACOP) in Uganda und Tansania unzulässig ist.

Die sechs NGOs, die die Klage eingereicht hatten, argumentierten, dass die Entwicklung der East African Crude Oil Pipeline (EACOP) nicht der "Wachsamkeitspflicht" entspreche, einem Gesetz aus dem Jahr 2017, das Unternehmen dazu verpflichtet, schwerwiegende Schäden für Menschenrechte, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zu vermeiden.

Das Gericht entschied am Dienstag, dass der Fall "unzulässig" sei, da die Kläger das juristische Vorgehen gegen den französischen Energieriesen nicht korrekt eingehalten hätten.

Das Gericht erklärte, die Kläger hätten dem Gericht im Dezember Dokumente vorgelegt, die sich "erheblich" von denen unterschieden, die TotalEnergies in einer förmlichen Aufforderung im Jahr 2019 vorgelegt worden waren, als das Verfahren eingeleitet wurde.

Die Nichtregierungsorganisationen werfen TotalEnergies auch vor, mehr als 100.000 Menschen ohne angemessene Entschädigung Land weggenommen zu haben.

Sie erklärten  auch, dass das Unternehmen Bohrungen im artenreichen Murchison Falls National Park am Ufer des Albertsees durchführte.

Friends of the Earth und Survival, die beiden französischen NGOs, sowie die ugandischen Gruppen bestritten, ihre Eingaben an das Gericht wesentlich geändert zu haben.

Und die Proteste gegen die Pipeline dauern auch in Afrika an.

Moana ist Aktivistin bei Extinction Rebellion in Frankreich, sie sagte bei den Protesten in Paris: "Ziviler Ungehorsam wirklich notwendig, um etwas zu erreichen."

Umweltaktivist Fabrice meint: "Es ist nicht mehr möglich, die Gefahr für den gesamten Planeten steht unmittelbar bevor. Das heißt, wenn wir so weitermachen, werden wir bis 2100 mindestens drei Grad erreichen. Und das ist eine Katastrophe."

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