In mehreren Städten Griechenlands kam es zu Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen. "Wir fordern ein sicheres Land", sagte ein Teilnehmer in Athen. In Griechenland war es Ende Februar zu einem schweren Zugunglück gekommen.
In mehreren Städten Griechenlands ist es zu Streiks und Protestkundgebungen gekommen. Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen. Sowohl Beschäftigte des öffentlichen Dienstes als auch Angestellte aus der Privatwirtschaft beteiligten sich. Der Verkehr wurde durch die Streiks erheblich gestört.
Auslöser war das schwere Zugunglück von Tempi, bei dem Ende Februar 57 Menschen ums Leben kamen. Die Streikenden fordern Gerechtigkeit für die Opfer.
"Wir fordern ein sicheres Land"
"Unsere Botschaft ist, dass wir es satt haben, Opfer von Leuten zu werden, die uns, unsere Jugend, unsere Rechte und unser Leben nicht achten", sagte ein Mann.
"Es ist ein Verbrechen, das nicht vertuscht werden darf. Heute muss die Stimme aller Arbeiter gehört werden. Unsere Maßnahmen werden sich in den nächsten Tagen verstärken", so eine Teilnehmerin der Kundgebung.
"Wir fordern ein sicheres Land. Ohne solche Unfälle, die im Jahr 2023 in keinem anderen Land vorkommen. Um uns selbst zu schützen und um nicht noch mehr Menschen in den Tod zu reißen", so ein Mann.
euronews-Mitarbeiterin Nikoleta Drougka kommentiert: "Sechzehn Tage nach der Tragödie in Tempi hat sich die Wut der Bevölkerung noch nicht gelegt. 'Unser Leben hat einen Wert', riefen die Tausenden von Demonstranten, die vom griechischen Staat verlangen, dass er die Sicherheit der Welt nicht als Kostenfaktor, sondern als Voraussetzung für den Betrieb des öffentlichen Verkehrs betrachtet. Und sie fordern, dass die volle Verantwortung für die Tragödie zugewiesen wird, fernab von politischer Zweckmäßigkeit".
Nach dem Ende der friedlichen Demonstration kam es in Athens Innenstadt zu Ausschreitungen, als Vermummte Brandsätze auf die Polizei warfen. Die Polizei feuerte Tränengassalven ab.