Er soll eine russische Flagge auf einem Verwaltungsgebäude in der schwer umkämpften Stadt im Osten der Ukraine gehisst worden sein. Das sei der rechtliche Beweis der Eroberung. Kiew reagierte mit einem Dementi.
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat behauptet, die Stadt Bachmut erobert zu haben. In einem nächtlichen Video, das am Sonntagabend auf Telegram veröffentlicht wurde, zeigt sich Prigoschin mit einer Flagge, allerdings ist nicht klar zu erkennen, wo genau er sich aufhielt.
Prigoschin lobte den am Sonntag in St. Petersburg getöteten Blogger Wladlen Tatarski als Patrioten und widmete ihm die Aktion in der umkämpften ostukrainischen Stadt. Dort ließ er auf dem Verwaltungsgebäude eine russische Flagge hissen - mit dem Namen von Tatarski auf dem Stoff.
Der Wagner-Chef behauptete, dass Bachmut eingenommen sei. Die Eroberung der Verwaltungszentrale sei "rechtlich" der Beweis, dass die Ukraine keine Kontrolle mehr habe über die Stadt.
Die Wagner-Gruppe hat in den letzten Wochen ähnliche Behauptungen über die Einnahme von Bachmut gemacht, obwohl die Kämpfe dort weitergingen.
Der Kreml hat Prigoschins Behauptung bisher nicht bestätigt.
Kiew dementiert
Die Ukraine allerdings dementierte sie prompt. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte schrieb auf seinem offiziellen Account bei Facebook: "Der Feind hat seine Angriffe auf Bachmut nicht eingestellt. Die ukrainischen Verteidiger halten die Stadt jedoch tapfer und wehren zahlreiche feindliche Angriffe ab".
Auch die Regierung in Kiew wies die russischen Behauptungen als "Falschinformation" zurück. "Reagiert besonnen auf die Falschinformationen derjenigen, die sich «Siege» ausdenken, die es in Wirklichkeit nicht gibt", schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Montag beim Nachrichtenkanal Telegram.