Das in Polen zugelassene Fahrzeug war am Mittwoch in falscher Richtung auf die Autobahn gefahren und von den Geisterfahrerkrallen gestoppt worden. In der Werkstatt hörten Mitarbeiter Stimmen im versiegelten Anhänger.
35 völlig unterkühlte Flüchtlinge konnten in Kärnten durch eine glückliche Fügung aus dem Anhänger eines Lastwagens gerettet werden.
Das in Polen zugelassene Fahrzeug war am Mittwoch in falscher Richtung von einem Rastplatz auf die Autobahn gefahren und von den automatisch ausgefahrenen Geisterfahrerkrallen gestoppt worden.
Zeugen meldeten den Vorfall der Autobahnpolizei, und der Laster wurde zur Reparatur in die nahe gelegene Stadt Villach geschleppt.
Mitarbeiter hörten Geräusche aus dem Anhänger
Nach Angaben der Polizei wurde der Fahrer, ein 68-jähriger türkischer Staatsbürger, nervös und kontaktierte seinen "Chef". Letzterer soll aufregt reagiert haben, als er erfuhr, dass die Arbeiten erst am nächsten Morgen abgeschlossen sein würden und drängte darauf, diese so schnell wie möglich zu erledigen.
Gegen 21 Uhr, also sieben Stunden nach dem Vorfall auf der Autobahn, bemerkte ein Mitarbeiter der Werkstatt Geräusche und Stimmen, die aus dem versiegelten Anhänger kamen, der abseits abgestellt worden war. Ein anderer Angestellter sah mithilfe einer Infrarotkamera, dass sich im Inneren des Fahrzeugs etwas bewegte.
Die herbeigerufene Polizei öffnete den Anhänger und fand darin 35 Menschen, die stark unterkühlt waren und mehr als 70 Stunden weder gegessen noch getrunken hatten.
Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg sagte, die geretteten Personen seien in einem einigermaßen guten Zustand gewesen und direkt vor Ort mit Getränken versorgt. "Die Personen sind jetzt in Quartiere aufgeteilt worden. Sie werden jetzt betreut und müssen natürlich auch befragt werden, woher sie kommen, wie lange die Reise gedauert hat und was ihr Zielland war. Das alles ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen."
Laut Polizei stammten die Menschen aus Bangladesch, Nepal und Ägypten. Angaben zu ihrer Route und ihrem geplanten Ziel gab es nicht. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer und seinen Auftraggeber.