Trotz Anschlägen: Protest gegen Justizreform in Israel geht weiter

Protest in Tel Aviv
Protest in Tel Aviv Copyright Ariel Schalit/AP Photo
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Von Euronews mit DPA/AP
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Ungeachtet der verschärften Sicherheitslage in Israel gehen die Proteste gegen die Politik der rechts-religiösen Regierung von Benjamin Netanjahu weiter. Dabei wurde auch der Opfer zweier Anschläge gedacht. Demonstranten entzündeten Kerzen und legten Blumen nieder.

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Tausende von Menschen demonstrierten am Samstagabend erneut in der Küstenstadt Tel Aviv sowie in anderen Städten gegen die umstrittene Justizreform.

Ungeachtet der verschärften Sicherheitslage in Israel gehen die Proteste gegen die Politik der rechts-religiösen Regierung von Benjamin Netanjahu weiter. Dabei wurde auch der Opfer zweier Anschläge gedacht. Demonstranten entzündeten Kerzen und legten Blumen nieder.

Polizei und Armee wurden angewiesen, Reservisten zu mobilisieren

Am Freitagabend waren bei einem Anschlag in Tel Aviv ein italienischer Tourist getötet und sieben weitere Touristen im Alter von 17 bis 74 Jahren verletzt worden. Der Attentäter war mit seinem Auto in eine Gruppe von Menschen gerast.

Am Freitagvormittag waren bei einem anderen Anschlag im Westjordanland zwei israelische Schwestern getötet und ihre Mutter lebensgefährlich verletzt worden.

Die Attentate folgen auf schweren Raketenbeschuss aus dem Libanon und Gegenschläge aus Israel. Zuvor hatte heftige Zusammenstöße der israelischen Polizei mit Palästinensern auf dem Tempelberg in Jerusalem gegeben.

Die Lage in Israel ist hoch explosiv. Polizei und Armee wurden angewiesen, Reservisten zu mobilisieren.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte den "feigen Anschlag" und sicherte dem Staat Israel ihre Solidarität zu, wie ihr Amtssitz in Rom in der Nacht zu Samstag mitteilte. Meloni stehe zudem in Kontakt mit den israelischen Behörden, um die neuesten Entwicklungen zu verfolgen. Außenminister Antonio Tajani brachte in einem Tweet seine "entschiedene Verurteilung des Terrorismus" zum Ausdruck. 

Das Auswärtige Amt in Berlin schrieb bei Twitter: "Wir blicken mit Sorge auf die Lage im Nahen Osten und sind entsetzt über die Terroranschläge am Pessach-Fest, denen drei Menschen zum Opfer fielen. Terror und Gewalt können durch nichts gerechtfertigt werden."

Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte die Anschläge in Tel Aviv und im Westjordanland sowie Raketenangriffe aus dem Libanon und Gazastreifen. 

"Die EU drückt ihre totale Verurteilung dieser Gewalttaten aus", sagte er zu den Anschlägen. "Dies muss aufhören." Er verurteilte gleichzeitig das Vorgehen der israelischen Polizei auf dem Tempelberg in Jerusalem. Israel habe das Recht, sich selbst zu verteidigen, jegliche Reaktion müsse jedoch verhältnismäßig sein. Borrell rief alle Beteiligten zur maximalen Zurückhaltung auf, "um eine weitere Eskalation zu verhindern und für Ruhe während der Feiertage zu sorgen".

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