Nach Raketenbeschuss: Israel greift Stellungen in Syrien an

Nach Raketenbeschuss aus Syrien: Israelische Soldaten patrouillieren in den von Israel annektierten Golanhöhen,
Nach Raketenbeschuss aus Syrien: Israelische Soldaten patrouillieren in den von Israel annektierten Golanhöhen, Copyright JALAA MAREY/AFP or licensors
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Von Euronews mit DPA/AP
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Israels Luftwaffe flog in der Nacht auf Sonntag Gegenangriffe auf syrisches Gebiet. Zuvor waren Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Die Gewalt in der Region ist wegen der Spannungen in Jerusalem an mehreren Fronten eskaliert.

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Die Lage in Nahost bleibt auch über Ostern extrem gespannt. Nach neuen Raketenangriffen aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag Ziele im feindlichen Nachbarland angegriffen.

Reaktion auf Raktenbeschuss aus Syrien

Zuvor waren mindestens 6 Raketen aus Syrien auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert worden. Einige seien auf offenem Gebiet eingeschlagen und eine von der Luftabwehr abgefangen worden, hieß es weiter. Die israelische Luftwaffe habe als Reaktion auf die syrischen Raketenwerfer geschossen, von denen der Beschuss ausgegangen war.

Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, Israels Angriffe auf mehrere Orte im Süden des Landes hätten Sachschäden verursacht, mehrere Raketen seien abgefangen worden.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte die Golanhöhen im März 2019 formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und damit eine Kehrtwende in der US-Außenpolitik vollzogen.

Israels Luftwaffe bombardiert regelmäßig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Israel will verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Neue Welle der Gewalt nach Auseinandersetzungen in der Al-Aksa-Moschee

Erst am Donnerstag war es zu schwerem Raketenbeschuss aus dem Libanon auf Israel gekommen. Israel machte die islamistische Palästinenserorganisation Hamas verantwortlich für die Angriffe und griff daraufhin Stützpunkte militanter Palästinenser in dem nördlichen Nachbarland sowie im Gazastreifen aus der Luft an. Auch aus dem Palästinensergebiet am Mittelmeer wurden zahlreiche Raketen auf Israel abgefeuert.

Die Lage in Israel ist derzeit äußerst angespannt. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem und darauffolgenden Raketenangriffen ziwschen den verfeindeten Lagern kam es am Freitag zu zwei Attentaten in Tel Aviv und im Westjordanland, bei denen drei Menschen getötet wurden. 

Als Reaktion auf die jüngste Welle der Gewalt verschärfte Israel massiv die Sicherheitsvorkehrungen. Der amtierende Verteidigungsminister Joav Galant ordnete eine Verstärkung der Polizei durch das Militär an. Außerdem verlängerte er ein Einreiseverbot für Palästinenser aus dem Westjordanland und Gazastreifen bis Mittwochabend.

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