In der Ukraine schildern Landwirte aus der Region Kherson ihre dramatische Lage. Sie kämpfen ums Überleben und kommen beim Minenräumen um.
In den Regionen der Ukraine, die nicht von Russland besetzt sind, riskieren viele Landwirte ihr Leben, um ihre Felder zu bestellen. Die Minenräumdienste sind in diesem Frühjahr heillos überlastet - viele Bauern schaffen die nicht explodierten Sprengstoffe selbst weg.
Landwirt Oleh Uskhalo schildert seine verzweifelte Lage:
"Wenn er ein Ein-Personen-Bauer ist, schafft er die Minen auf eigenes Risiko weg. Er geht auf sein Feld und räumt es. Manche Leute kommen dabei um. Sie wollen das Land roden, weil sie davon leben. Sie haben im letzten Jahr nicht geerntet, die Felder vor dem Winter nicht eingesät, und wenn sie jetzt auch keine Sonnenblumen anpflanzen, haben sie in diesem Jahr überhaupt kein Geld mehr. Unsere Situation ist, dass wir ein Unternehmen sind. Wir stellen Arbeiter ein. Ich kann sie nicht auf ein Feld schicken, von dem ich weiß, dass dort Minen und Bomben liegen. Jemanden schicken, damit er sich in die Luft gesprengt wird? Das kann ich nicht tun."
Viele landwirtschaftliche Betriebe in der Ukraine stehen vor der Insolvenz. Auch wenn mit dem Minenräuem alles glatt geht oder glücklicherweise keine Minen auf den Feldern liegen: viele ächzen wegen logistischer Probleme.
Selbst wenn er klappt, ist der komplizierte Transport des Getreides über die Schwarzmeer-Häfen teuer. Fast alle Bauern hoffen auf finanzielle Unterstützung durch die Regierung in Kiew, um zu überleben.