Züge in ganz Deutschland fallen aus: EVG kündigt 50 Stunden Streik an

Eine U-Bahn fährt an blühenden Rapsfeldern in Frankfurt am Main vorbei, Freitag, 5. Mai 2023. Bemerkung: Der Zug im Bild wird nicht bestreikt.
Eine U-Bahn fährt an blühenden Rapsfeldern in Frankfurt am Main vorbei, Freitag, 5. Mai 2023. Bemerkung: Der Zug im Bild wird nicht bestreikt. Copyright Michael Probst/AP
Copyright Michael Probst/AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Es ist der dritte bundesweite Warnstreik: 50 Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen wollen ab Sonntag und bis Dienstag kommender Woche erneut streiken.

WERBUNG

Zugreisende müssen in der kommenden Woche erneut mit erheblichen Behinderungen rechnen. Wie die EVG mitteilte, hat sie zu einem weiteren Arbeitskampf aufgerufen. 

Nur einige Unternehmen, die bereits Fortschritte erreichen konnten in den Verhandlungen für bessere Entlohnung der rund 230.000 Angestellten, streiken nicht.

"Die Mitglieder der EVG sind aufgerufen, die Arbeit ab Sonntag, den 14.5.2022, ab 22:00 Uhr, bis einschließlich Dienstag, 16.5.2023, 24:00 Uhr niederzulegen", ist auf der Internetseite der EVG zu lesen.

Cosima Ingenschay, stellvertretende EVG-Vorsitzende, rechnet mit einer hohen Beteiligung und weitreichenden Folgen.

Auch die Bahn rechnet mit "massiven Auswirkungen" auf den deutschen Bahnbetrieb -und auf den gesamteuropäischen Güterverkehr. 

Sechs von zehn europäischen Frachtkorridoren führten über das deutsche Schienennetz. Die DB kündigte im Personenverkehr umfangreiche Kulanzregelungen für die betroffenen Fahrgäste an.

Die Gewerkschaft will bei den Verhandlungen mindestens 650 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten herausholen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

Die Deutsche Bahn will sich hingegen am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde.

Daran angelehnt hat der bundeseigene Konzern zunächst einen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 2850 Euro vorgeschlagen. 

Darüber hinaus sollen Löhne und Gehälter ab März 2024 stufenweise erhöht werden - um insgesamt zehn Prozent für die unteren und mittleren sowie um acht Prozent für die oberen Lohngruppen. 

Bei der DB arbeiten 180 000 der 230 000 Beschäftigten, für die die EVG aktuell verhandelt.

Ein entscheidender Knackpunkt bei den Verhandlungen war zuletzt der gesetzliche Mindestlohn: Rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten diesen aktuell bei der DB nur über Zulagen. Die EVG will vor den Verhandlungen über Tariferhöhungen zunächst den Mindestlohn von zwölf Euro in der Gehaltstabelle verankern. 

Etwaige Verhandlungsergebnisse würden dann auf diese zwölf Euro angerechnet. Einen Vorschlag der Bahn, mit dem die 12 Euro rückwirkend zum März dieses Jahres in die Tabellen aufgenommen werden sollten, wies die Gewerkschaft diese Woche zurück.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Einigung vor Gericht: Bahn-Streik in Deutschland abgewendet

AfD wehrt sich gegen Putin-Propaganda-Vorwürfe

Robert Habeck: "Wir müssen pragmatischer sein und weniger bürokratisch"