Anschlag auf Atomkraftwerk droht: in Saporischschja wird der Katastrophenfall vorbereitet

Sollte es zu einem Anschlag auf das Atomkraftwerk kommen, ist davon auszugehen, dass Strahlung austreten könnte.
Sollte es zu einem Anschlag auf das Atomkraftwerk kommen, ist davon auszugehen, dass Strahlung austreten könnte. Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AFP, EBU
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Die ukrainische und russische Regierung werfen sich gegenseitig vor, einen Anschlag auf das Atomkraftwerk in Saporischschja geplant zu haben. Die Anwohner:innen werden auf eine mögliche Nuklearkatastrophe vorbereitet.

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Erneut gibt es Streit um das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine: Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, einen Anschlag auf Europas größtes Atomkraftwerk geplant zu haben.

Russland evakuiert Mitarbeiter:innen

So soll Russland nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes damit begonnen haben, seine Mitarbeiter:innen aus dem Kernkraftwerk abzuziehen.

In seiner Videoansprache sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass das russische Militär auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke des AKW Saporischschja Gegenstände platziert habe, die Sprengstoff ähnelten und nannte die Aktion eine "gefährliche Provokation".

Von russischer Seite hieß es, dass die ukrainischen Streitkräfte versuchten, das AKW Saporischschja mit Raketen und Drohnen anzugreifen.

Die Anwohner:innen werden auf den Katastrophenfall vorbereitet

In der nahe gelegenen Stadt Saporischschja werden die Bewohner:innen auf den Fall einer nuklearen Katastrophe vorbereitet. In dem Kurs, dem auch Journalist:innen beiwohnen, lernen sie, einen Notfallkoffer zu packen und improvisierte Atemschutzmasken herzustellen.

Die Bewohner:innen sind besorgt: "Natürlich machen wir uns Sorgen, weil unsere Kinder und Enkelkinder hier leben", erklärt eine Frau.

"Ich glaube nicht, dass man sich darauf wirklich vorbereiten kann. Man muss sich einfach der Situation bewusst sein und wissen, woher der Wind kommt, um schnell genug fliehen zu können. Ja, ich glaube schon, dass das eine Bedrohung für meine Familie sein könnte. Ich habe keine Ahnung, wie gefährlich es sein könnte, aber es ist auf jeden Fall eine Gefahr. Ich erinnere mich an Tschernobyl", drückt ein Anwohner seine Sorgen aus.

Ukrainische Gegenoffensive noch nicht in vollem Gange

Das ukrainische Militär hat derweil Videomaterial veröffentlicht, auf dem die Truppen einen "Grad"-Raketenwerfer einsetzen und gibt an, territoriale Gewinne zu erzielen. Die "Grad"-Raketenwerfer stellen sowohl für die ukrainische als auch für die russische Artillerie eine wichtige Säule dar, sie sind besonders effektiv gegen dichte Truppen und Fahrzeuge.

Nach Angaben der westlichen Verbündeten sei die ukrainische Gegenoffensive noch nicht in vollem Gange. Russische Minen erschweren den Vormarsch der ukrainischen Truppen.

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