Hier kommste nicht raus: Albanische Mediziner protestieren gegen Bleibepflicht-Gesetz

Medizin-Studierende protestieren vor dem albanischen Parlament in Tirana
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Albanien will gegen Mediziner-Brain-Drain vorgehen und Ärzte:innen dazu verpflichten, für einige Jahre im Land zu arbeiten. Wer dennoch ins Ausland geht, wird kräftig zur Kasse gebeten.

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Seit Wochen demonstrieren albanische Medizinstudenten demonstrieren vor dem Parlament in Tirana. Sie protestieren gegen die kürzlich beschlossene Bleibepflicht für Ärzte. Demnach müssen Studenten nach dem Medizinstudium mindestens 5 Jahre als Ärzte in Albanien arbeiten.

"Das Gesetz ist unfair, verfassungswidrig und gegen die Menschenrechte", sagte eine Studentin gegenüber Euronews.

Mit dem neuen Gesetz will Albanien gegen Ärzteabwanderung ins Ausland vorgehen. In den letzten 10 Jahren haben über 3000 Ärzte Albanien verlassen, sagt die "Association of Albanian Medics in Europe."

"Kein Zwang"

Die albanische Regierung sieht die Sache ganz anders: "Das Gesetz ist nicht verfassungswidrig, es zwingt niemanden. Das Gesetz gibt ihnen die Möglichkeit zu wählen", sagte kürzlich Albaniens Ministerin für Bildung und Sport, Evis Kushi, im Parlament.

Die Medizinstudierenden müssen nach dem Studium entweder mindestens fünf Jahre in Albanien bleiben und arbeiten, oder dem Staat die gesamten Studiengebühren zurückerstatten.

Es gibt aber andere Wege, den Brain-Drain zu stoppen, sagen albanische Ärzte, wie Kita Sallabanda: "Für diese Studierenden müssen Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie arbeiten können. Solche Maßnahmen werden überall auf der Welt ergriffen.“

Die Studierenden demonstrieren schon seit einem Monat -vergeblich. Das Parlament hat das Gesetz bereits beschlossen. Pünktlich zum Anfang des neuen akademischen Jahres im Oktober tritt es in Kraft.

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