Ägyptischer Menschenrechtler Zaki frei und zurück in Wahlheimat Italien

In Mailand wurde er mit Applaus begrüßt.
In Mailand wurde er mit Applaus begrüßt. Copyright Michele Nucci/Michele Nucci/LaPresse
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Von Euronews mit AP, dpa
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Vor wenigen Tagen wurde er aus dem Gefängnis in Kairo entlassen, jetzt ist der ägyptische Menschenrechtler Patrick George Zaki zurück in seine Wahlheimat Italien gekehrt.

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Vor wenigen Tagen wurde er aus dem Gefängnis in Kairo entlassen, jetzt ist der ägyptische Menschenrechtler Patrick George Zaki zurück in seine Wahlheimat Italien gekehrt. 

Zaki hatte in Bologna studiert und war 2020 während eines Heimatbesuchs in Ägypten festgenommen worden. Wegen der Verbreitung von Falschnachrichten wurde Zaki in der vergangenen Woche zu drei Jahren Haft verurteilt. 

In einem Artikel aus dem Jahr 2019 hatte der Student über die mutmaßliche Diskriminierung koptischer Christen in Ägypten geschrieben. 

Giorgia Meloni bedankt sich bei al-Sisi für "sehr wichtige Geste"

Nach Intervention der italienischen Regierung wurde Zaki nur einen Tag nach seiner Verurteilung wieder begnadigt. Der Fall hatte in Italien für Aufsehen gesorgt. 

Der frühere Ministerpräsident Mario Draghi hatte sich für Zaki stark gemacht. Seine Nachfolgerin Giorgia Meloni bedankte sich bei Staatschef Abdel Fattah al-Sisi nach der Begnadigung für die "sehr wichtige Geste".

Die Beziehung beider Länder ist angespannt, seit der Italiener Giulio Regeni 2016 nach schwerer Folter in Ägypten tot aufgefunden worden war.  Regeni hatte Politikwissenschaften studiert.  Die Todesumstände sind bis heute nicht aufgearbeitet.

Zaki soll geschlagen und gefoltert worden sein

Patrick George Zakis Anwälte sagen, er sei geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert worden. Die ägyptischen Behörden bestreiten die Vorwürfe.

Der Linienflug von Zaki landete am späten Sonntagnachmittag auf dem Mailänder Flughafen, wie diverse italienische Medien berichteten. Er wurde mit Applaus begrüßt. Von Mailand sollte er nach Bologna weiterreisen, wo er vor seiner Festnahme lebte.

Der Menschenrechtler und Aktivist hatte im Rahmen seines Studiums unter anderem zu Gender-Themen geforscht. Fünf weitere Personen wurden ebenfalls begnadigt.

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