Militärallianz will Schiffe im Roten Meer schützen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hält eine Rede in Bahrain
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hält eine Rede in Bahrain Copyright Tara Copp/AP
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Wegen zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch Huthi-Rebellen haben die USA ein Bündnis zum Schutz der Schifffahrt in der Region geschmiedet.

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Die USA und andere Staaten planen einen Militäreinsatz zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer. An der internationalen Marineoperation beteiligen sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zufolge auch Großbritannien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Spanien, Kanada und die Seychellen. Deutschland will eine Beteiligung prüfen. Austin besucht zurzeit Staaten am Persischen Golf, darunter Bahrain, das sich ebenfalls an der Allianz beteiligt, sowie Katar. Der Einsatz der zunächst zehn Länder soll den Namen "Prosperity Guardian" (etwa "Hüter des Wohlstands") tragen.

"Erhebliche Bedrohung" durch Angriffe auf Handelsschiffe

Hintergrund sind die Angriffe von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf internationale Handelsschiffe mit Bezug zu Israel. Seit Beginn des Gaza-Kriegs werden fast täglich Raketen und Drohnen auf Containerfrachter und Öltanker gefeuert.

Daher meiden große Reedereien das Rote Meer. So lässt beispielsweise der dänische Reederei-Riese Maersk seine Schiffe statt durch den Suez-Kanal über Afrika um das Kap der Guten Hoffnung fahren. Das teilte Maersk am Dienstag mit und fügte hinzu: "Die Angriffe, die wir auf Handelsschiffe in der Region gesehen haben, sind alarmierend und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit und das Wohlergehen von Seeleuten dar."

Militante Huthi-Bewegung will sich weiter für Gaza "einsetzen"

Die Huthi-Rebellen werden vom Iran und der Hisbollah im Libanon unterstützt und wollen im Gaza-Krieg Israel zum Ende der Angriffe bewegen. Sie haben jedes Schiff, das israelische Häfen ansteuert oder von dort kommt ohne Hilfsgüter für die Palästinenser in Gaza, zum möglichen Ziel erklärt.

Daran halten sie auch nach Ankündigung der neuen Militärallianz in der Region fest. Das neue Bündnis werde die Rebellen nicht daran hindern, ihre "Einsätze zur Unterstützung Gazas" fortzusetzen, teilte Mohammed al-Buchaiti mit, Mitglied des Politbüros der militanten Huthi-Bewegung. Das von den USA vorgeschlagene Bündnis solle "Israel schützen und die See ohne jede Rechtfertigung militarisieren". Wer auch immer den Konflikt ausweiten wolle, müsse «die Konsequenzen seines Handelns tragen".

Gefahr für Energiesicherheit

Der Weg durch das Rote Meer und den Suezkanal nach Europa ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Eine Beeinträchtigung würde die Energiesicherheit wie auch den Frachtverkehr gefährden und damit unter anderem auch Europa empfindlich treffen.

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