Israels Präsident Benjamin Netanjahu sagt, man habe die UN wiederholt aufgefordert, die Blauhelme in Sicherheit zu bringen. Ihre Anwesenheit in dem Gebiet mache sie zu Geiseln der libanesischen Hisbollah-Miliz.
Israels Präsident Benjamin Netanjahu hat die Vereinten Nationen erneut aufgefordert, die Blauhelm-Soldaten aus den Kampfgebieten im Libanon abzuziehen. Die UN-Friedenstruppe ist den vergangenen Tagen wiederholt unter Beschuss geraten, Soldaten waren dabei verletzt worden. Die USA und Europa haben die Angriffe Israels auf die UNIFIL-Truppen im Südlibanon scharf verurteilt.
Netanyahu sagte nun, man habe die UN wiederholt aufgefordert, ihre Soldaten in Sicherheit zu bringen. Ihre Anwesenheit in dem Gebiet mache sie zu Geiseln der libanesischen Hisbollah-Miliz. Israel geht seit dem 30. September mit einer Bodenoffensive gegen die Miliz vor.
Seine Aufforderung an die UN, die Soldaten abzuziehen, sei wiederholt auf Ablehnungen gestoßen, so Netanjahu in einer schriftlichen Erklärun am Sonntag. Stattdessen würden die UN den militanten Hisbollah-Kämpfer mit ihrem Blauhelmen "ein menschliches Schutzschild bieten", so Netanjahu. Das gefähre auch die IDF Soldaten, die Soldaten der israelischen Armee.
Zuvor hatte Verteidigungsminister Yoav Gallant betont, man versuche trotz der "operativen Herausforderung" durch die Präsenz der Hisbollah in der Nähe der UNIFIL-Stellungen "weiterhin Maßnahmen ergreifen werden, um Schaden von den UNIFIL-Truppen und Friedenstruppen im Südlibanon abzuwenden".
Die sogenannten Euro-Med-9-Staaten hatten zuletzt bei einem Treffen Zypern beschlossen, dass sie die libanesische Armee unterstützen wollen, "weil sie eine entscheidende stabilisierende Rolle in dem Konflikt spielen könnten". Diese ist geschwächt und konnte in dem Konflikt bisher kaum Einfluss ausüben.
Kämpfe im Süden des Libanon gehen weiter
Die Hisbollah und israelische Soldaten liefern sich weiter direkte Gefechte im Süden des Libanon. Soldaten der israelischen Armee hätten versucht, in den Ort Ramja im Grenzgebiet einzudringen, teilte die Hisbollah mit. Kämpfer der Miliz hätten in Nähe der Truppen einen Sprengsatz expldieren lassen. "Die Gefechte dauern an", so die Hisbollah.
Im Fernsehsender Al-Majadin, der der Hisbollah nahe steht, hieß es, israelische Soldaten hätten sich in Ramja hinter einem Posten der UN-Beobachtermission UNIFIL versteckt. Israel wirft der Miliz dagegen vor, Posten der UN-Soldaten als Schutzschilde zu missbrauchen.
Schwere Angriffe im Norden Gazas
Unterdessen gibt es Berichte über schwere Angriffe im Norden des Gazastreifens. Bewohner des palästinensischen Flüchtlingsviertels Jabalia sprachen über ständige Angriffe Israels in dem Gebiet. Es seien immer wieder Explosionen sowie tieffliegende Drohnen zu hören. Israel habe das Viertel eingekreist und eine Ausgangssperre verhängt. Tausende Zivilisten könnten daher ihre Häuser nicht verlassen, es gebe Probleme mit der Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln.
Es gibt Bereicht über "vielen Leichen in Häusern und auf der Straße", die unter den Umständen nicht geborgen werden könnten. Auch Verletzte in Häusern könnte nicht in Krankenhäuser transportiert werden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium teilte mit, binnen 24 Stunden seien in dem Küstenstreifen 52 Tote in Krankenhäuser gebracht worden.