In der Region Murmansk hat die Putin-Partei "Einiges Russland" den Müttern von toten Militärangehörigen Fleischwölfe geschenkt. Sie wurden aufgefordert, von "provokativen Interpretationen" abzusehen.
Am 8. März war internationaler Frauentag, in Russland ein Feiertag, an dem Frauen Blumen und Dank überbracht wird. Im Nordwesten Russlands, in der Stadt Polyarnye Zori in der Region Murmansk haben sich Vertreter von Putins Partei "Einiges Russland" für diesen Tag etwas außergewöhnliches einfallen lassen: Sie schenkten den Müttern der am 8. März im Krieg mit der Ukraine gefallenen Soldaten Blumen und Fleischwölfe.
Die Partei behauptet, die Frauen hätten selbst darum gebeten. Russische und ausländische Medien berichteten über das Ereignis und wie es in der Gesellschaft wahrgenommen wurde.
Auf dem sogenannten russischen Facebook VKontakte veröffentlichte die örtliche Sektion der Partei eine Erklärung. Die Geschenkübergabe fand als Teil der Aktion "Blumen für die Mütter der Helden" in der Region statt, die auf Initiative der Frauenbewegung "Einiges Russland" durchgeführt wurde. In der Stadt Polyarnye Zori überreichten Anna Makhunova, Sekretärin der örtlichen Sektion der Partei, und Maksim Chengaev, Bürgermeister der Stadt, den Frauen die Geschenke.
Empörung in den sozialen Medien
Nutzer sozialer Medien stellten fest, dass die Partei nach der Empörung über die Unangemessenheit des Geschenks die Kommentare zu dem Beitrag schloss. In den Kommenatren war meist von "Schande" und "Unangemessenheit" solcher Geschenke die Rede.
Bald darauf veröffentlichte die Sektion von "Einiges Russland" in der Region Murmansk ein Video, in dem sich eine der Mütter für den Fleischwolf bedankt, "den sie im Prinzip braucht".
Chengaev sagte, dass die Kampagne "eine Reihe von Geschenken von Haushaltsgeräten" forderte. "Der Fleischwolf war nicht im Standardset enthalten, aber die Frau bat darum, und das konnten wir ihr natürlich nicht abschlagen. Wir begleiten und unterstützen alle Familien von SWO-Teilnehmern mit großem Respekt und Verständnis individuell", sagte er.
Die Partei sagt, die "Glückwünsche werden nun versucht zu verdrehen" und forderte dazu auf, "unmenschliche und provokative Interpretationen nicht zu unterstützen". Nach Angaben der des Guardian hat das Wort "Fleischwolf" in vielen Sprachen mehrere Bedeutungen, unter anderem im Sinne von schweren Opfern auf dem Schlachtfeld.