Die Expo 2025 ist in Osaka, Japan, eröffnet und bietet eine Zukunftsvision mit Teilnehmern aus mehr als 160 Ländern und Regionen. Insbesondere in Zeiten globaler Spaltungen, Spannungen und Kriege soll die Weltausstellung andere Perspektiven zeigen.
Es ist so weit: Die Weltausstellung, auch Expo genannt, 2025 wurde offiziell in Osaka eröffnet. Über 10.000 Gäste waren bei der Eröffnungsveranstaltung dabei und sangen Beethovens neunte Symphonie, um den Beginn der sechsmonatigen Veranstaltung zu feiern. Inmitten von globalen Krisenzeiten hofft Japan, dass die Expo in Osaka ein wenig bei der Bewältigung der verschiedenen internationalen Krisen helfen kann.
Die Osaka Expo findet auf Yumeshima statt - was so viel wie "Trauminsel" bedeutet -, einer wiedergewonnenen Industriemülldeponie in der Bucht von Osaka. Teilnehmer aus mehr als 160 Ländern, Regionen und Organisationen stellen ihre futuristischen Exponate in rund 80 Pavillons mit einzigartiger Architektur vor.
Die diesjährige Expo findet unter dem Motto "Die zukünftige Gesellschaft für unser Leben gestalten" statt. Es ist bereits die zweite Weltausstellung, die in Osaka stattfindet. Das letzte Mal fand die Expo hier 1970 statt - und hielt mit 64 Millionen Besuchern bis 2010 den Rekord für die höchste Besucherzahl. Erst die Expo Shanghai Jahrzehnte später hatte Osaka übertroffen.
Die Organisatoren erwarten, dass bis Mitte Oktober rund 28 Millionen Besucher kommen werden. Der Start der Veranstaltung verlief jedoch eher schleppend: Im Vorverkauf wurden nur 9 Millionen Eintrittskarten verkauft. Das ursprüngliche Ziel war es, 14 Millionen Tickets im Voraus zu verkaufen.
Doch die Veranstalter sind positiv: Mit rund 80 Pavillons aus mehr als 160 verschiedenen Ländern, Regionen und Organisationen sollte für jeden Besucher was dabei sein:
"Es ist 55 Jahre her, dass die letzte Expo in Osaka stattfand. Ich habe mich darauf gefreut", sagte Daiki Chiba, der aus Sendai, etwa 900 Kilometer nordöstlich von Osaka, angereist war.
Maskottchen Myaku-Myaku soll für Stimmung sorgen
Viele Besucher trugen Myaku-Myaku-Maskottchen - das offizielle Symbol und Logo der Veranstaltung - oder trugen Kleidung in den Farben Rot, Blau und Weiß, um sich in Stimmung zu bringen.
Das Maskottchen ist ein imaginäres Wesen mit einem blauen Gesicht, das von roten Kugeln umgeben ist, von denen einige Augäpfel sind. Den Veranstaltern zufolge ist es aus der Verschmelzung von Zellen und Wasser in einer kleinen Quelle in der Region Kansai entstanden.
Die Expo in Japan findet nur vier Jahre nach den Olympischen Spielen in Tokio statt, die wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Zuschauer auskommen mussten.
Die diesjährige Weltausstellung findet in Zeiten internationaler Krisen statt, in denen der Handelskrieg der USA, ausgelöst durch die weitreichenden Zölle von US-Präsident Donald Trump, neue Furcht vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung schürt. Außerdem hat sich der flächendeckende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nun schon zum dritten Mal gejährt und die Spannungen im Nahen Osten hallen auch nicht ab.
Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba verglich die globalen Spannungen mit einer "nationalen Krise" und sagte, dass Trumps Zölle, insbesondere die 25-prozentige Abgabe auf Automobile, ein Schlag für alle Branchen und die japanische Wirtschaft sein würden.
Aber Japan ist trotz der weltweiten Unsicherheit entschlossen, die Krise in eine Chance zu verwandeln. "Ich denke, der Zeitpunkt ist eigentlich ganz passend", sagte Sachiko Yoshimura, Leiterin der globalen Kommunikation der Expo 2025.
"Die Expo jetzt zu veranstalten, könnte letztendlich dazu beitragen, die Spaltung der Welt zu überwinden. ... Ich glaube, dass diese Expo in Japan tatsächlich zu stärkeren internationalen Beziehungen und Verbesserungen führen könnte", fügte sie hinzu.
Raumfahrt, Krieg und Hello Kitty
Zu den Höhepunkten der Expo gehören Ausstellungen von Spitzentechnologie wie Robotern und fliegenden Autos sowie von Popkultur wie Hello Kitty und Gundam.
Der US-Pavillon konzentriert sich auf die Raumfahrt. Der Mondstein der Apollo 12-Mission, der 1970 bereits für Furore sorgte, wird wieder ausgestellt.
China, das sich ebenfalls mit Raumfahrttechnologie beschäftigt, stellt Bodenproben seiner Mondmissionen aus.
Der Pavillion der Ukraine schindet Eindruck mit einem Schild mit der Aufschrift "Unverkäuflich". Er ist weiter mit den Nationalfarben der Ukraine blau und gelb geschmückt und lockt die Besucher mit Objekten mit Strichcode an. Durch Einscannen der Barcodes an den Gegenständen können die Besucher Videos sehen, die das Leben der Menschen während des Krieges und ihre Bemühungen um den Wiederaufbau zeigen.
Dmytro Liuyi, der ukrainische Kreativdirektor, sagte, dass die Teilnahme der Ukraine an der diesjährige Expo bis Dezember noch unentschieden war - wegen der laufenden russischen Invasion in der Ukraine.
Nun soll der Pavillon die Härten des Krieges aufzeigen und Frieden und Stabilität in der Welt über Konflikte und Elend stellen.