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Mark Carney führt die Liberalen zum vierten Wahlsieg in Folge

Der Vorsitzende der Liberalen Mark Carney trifft in Ottawa, Kanada, ein.
Der Vorsitzende der Liberalen Mark Carney trifft in Ottawa, Kanada, ein. Copyright  Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP¬
Copyright Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP¬
Von Malek Fouda & Andrew Naughtie
Zuerst veröffentlicht am
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Der Wiederaufstieg der kanadischen Liberalen, der mit der Präsidentschaft von Donald Trump begann, scheint sie wieder an die Macht zu bringen.

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Die ersten Ergebnisse der kanadischen Parlamentswahlen deuten darauf hin, dass Premierminister Mark Carney eine Regierung bilden wird. Zuvor sahen die Prognosen lange die konservative Partei unter Pierre Poilievre zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder vorne. Nun gewannen die Liberalen voraussichtlich mit Carney überraschend die Wahl.

Die kanadischen Fernsehsender CBC und CTV gehen davon aus, dass Carney im Amt bleibt. Zuvor hatten die Liberalen massiv an Beliebtheit unter dem ehemaligen Premierminister Justin Trudeau verloren.

Trudeaus Popularität war in den vergangenen Jahren seiner Premierministerschaft stark gesunken, und eine Welle von Nachwahlen und hochkarätigen Kabinettsrücktritten veranlasste ihn schließlich, im Januar dieses Jahres seinen Rücktritt anzukündigen - zwei Wochen bevor Trump für seine zweite Amtszeit vereidigt wurde.

Jetzt wird erwartet, dass die Liberale Partei ihren konservativen Rivalen im 343 Sitze zählenden Parlament übertrumpfen wird. Noch ist unklar, ob Carney, ein erfahrener Wirtschaftswissenschaftler und Politiker, eine Mehrheits- oder Minderheitsregierung bilden wird. Um eine Mehrheit zu erreichen, muss eine Partei mindestens 172 Sitze im Parlament gewinnen.

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge rechnen die kanadischen Medien mit 161 Sitzen für Carneys Partei. Die Konservativen von Poilievre liegen mit 150 Sitzen nicht weit dahinter.

Die Wahl bedeutet auch eine herbe Niederlage für die kanadischen Konservativen, die unter der Führung von Pierre Poilievre mit einer Rückkehr an die Macht gerechnet hatten. Alles änderte sich mit der diplomatischen und handelspolitischen Krise, die durch US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde.

Auf Trumps heftige Drohungen gegen Kanada in der Anfangsphase seiner Präsidentschaft reagierte der damalige Premier der Liberalen Trudeau mit einer unerwartet harten und patriotischen Rhetorik - ein Grund, warum die Liberale Partei die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler zurückgewann.

Mark Carney, ein ehemaliger Gouverneur der Bank of Canada und der Bank of England, errang einen überwältigenden Sieg im Rennen um die Nachfolge von Trudeau als Parteivorsitzender der Liberalen und konnte auf der Welle des dramatischen Anstiegs der Unterstützung für die Liberalen mitreiten.

Der Faktor Trump

Seit seinem Amtsantritt Ende Januar hat Trump Kanada fest ins Visier genommen. Er und andere Vertreter seiner Regierung hatten das Land als potenziellen 51. Staat der USA bezeichnet und Carneys Vorgänger als "Gouverneur Trudeau" verspottet.

Trump drohte auch damit, aggressive Zölle auf verschiedene kanadische Waren zu erheben, die in die USA eingeführt werden. Einige dieser Zölle sind bereits in Kraft getreten, andere wurden allerdings kurz vor dem Inkrafttreten ausgesetzt oder zurückgezogen.

Dies und Trumps vage, aber drohende Äußerungen über eine mögliche Annexion veranlassten Carney zu der Erklärung, dass sich die Beziehung der beiden verbündeten Länder grundlegend verändert habe.

"Die alte Beziehung zu den USA, die auf einer vertieften Integration unserer Volkswirtschaften und einer engen sicherheitspolitischen und militärischen Zusammenarbeit beruhte, ist vorbei", sagte Carney in einer Rede am 28. März.

"Es ist klar, dass die USA nicht länger ein verlässlicher Partner sind. Es ist möglich, dass wir mit umfassenden Verhandlungen ein Element des Vertrauens wiederherstellen können, aber es wird keinen Rückschritt geben."

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