Fünf Fans, die den brasilianischen Fußballspieler Vinicius Jr. rassistisch beleidigt haben, wurden zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Für LaLiga ist es ein "beispielloser Meilenstein".
Fünf Angeklagte in Spanien wurden erstmals für rassistische Beleidigungen gegenüber eines Fußballers verurteilt. Während eines Spiels Ende 2022 feindeten mehrere Fußballfans den brasilianischen Fußballspieler Vinicius Júnior von Real Madrid rassistisch an.
Es ist ein Novum im Fußballspiel. LaLiga nannte die Entscheidung des Provinzgerichts von Valladolid am Mittwoch als "beispiellosen Meilenstein". In einer Erklärung bezeichnete LaLiga das Urteil als bahnbrechend in Spanien und hob seinen "beispielhaften" Charakter als "festen Schritt zur Ausmerzung von Rassismus im Sport" hervor.
Bisher, so LaLiga, wurden Urteile wegen Verhaltens gegen die moralische Integrität mit dem erschwerenden Faktor des Rassismus verhängt. In diesem Fall wird die verbale Attacke und Hass im Zusammenhang mit rassistischen Beleidigungen ausdrücklich erwähnt.
Rassistische Hetze: Freiheitsstrafe auf Bewährung
Das Gericht verurteilte die Fußballfans zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt ist. Das Urteil sieht außerdem einen einjährigen Ausschluss vom passiven Wahlrecht und ein vierjähriges Verbot der Ausübung von Lehr-, Sport- und Freizeitberufen sowie eine Geldstrafe zwischen 1.080 und 1.620 Euro vor.
Der Sachverhalt geht auf das Spiel vom 30. Dezember 2022 zwischen Real Valladolid und Real Madrid zurück. Zunächst trat LaLiga als alleiniger Ankläger auf. Der betroffene Spieler selbst, Vinicius Jr, sowie sein Verein und die Staatsanwaltschaft schlossen sich schließlich an.
Laut LaLiga wird die Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt, wenn sich die Verurteilten ausdrücklich verpflichten, drei Jahre lang keine Straftaten zu begehen. In dieser Zeit dürfen sie darüber hinaus nicht in Fußballstadien an offiziellen Wettbewerben auf nationaler Ebene teilnehmen.
LaLiga erklärt, dass "dieser Fortschritt" Teil seiner Arbeit mit Behörden und Vereinen ist, um "einen sicheren, respektvollen und integrativen Raum für alle" zu gewährleisten. Zu diesen Aktivitäten gehören laut der Sportinstitution selbst die Umsetzung von rechtlichen Maßnahmen, Sensibilisierungskampagnen und Technologien zur Erkennung von diskriminierendem Verhalten.