Im Sechstagekrieg nahm das israelische Militär den Ostteil Jerusalems ein. Seither erinnert das Land mit dem sogenannten Jerusalemtag an die Einnahme. Meist kommt es an und um diesen Tag zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Ultranationalisten und Palästinensern.
Vor dem sogenannten Jerusalemtag sind Gruppen junger Israelis durch muslimische Viertel der Stadt gezogen. In der Vergangenheit kam es rund um den Feiertag immer wieder zu gewalttätigen Märschen ultranationalistischer Israelis. Auch in diesem Jahr schlossen palästinensische Händler ihre Läden früher als üblich.
Gruppen, die sich für den Frieden in der Region einsetzen, konfrontierten Nationalisten. Demonstrierende versuchten, in palästinensische Häuser einzudringen. Aktivistinnen und Aktivisten stellten sich ihnen entgegen.
Während des Sechstagekrieges im Jahr 1967 hatte das israelische Militär den Ostteil Jerusalems unter seine Kontrolle gebracht und damit auch die religiösen Stätten, nicht nur des Judentums, sondern auch des Islam und des Christentums.
Die jährlich wiederkehrende Feier dieses Ereignisses verstärkt die Spannungen in und um die Stadt.
Im vergangenen Jahr griffen jungen Ultranationalisten palästinensische Journalisten in der Altstadt von Jerusalem an. Auch im Jahr 2022 war es zu Übergriffen gekommen.