Die USA fordern außerdem, dass sie ihren Posten verliert.
Die Trump-Administration hat am Mittwoch Sanktionen gegen Francesca Alabanese verhängt. Die unabhängigen Ermittlerin der Vereinten Nationen untersucht Menschenrechtsverletzungen in den palästinensischen Gebieten.
Kurz zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu diese Woche Washington besucht, um mit US-Präsident Donald Trump über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu sprechen.
Es ist noch unklar, welche Folgen die Sanktionen haben werden und ob Albanese in die USA reisen kann.
Albanese ist eine italienische Menschenrechtsanwältin, die den von ihr bezeichneten "Völkermord" an den Palästinensern im Gazastreifen immer wieder kritisiert. Sowohl Israel als auch die USA haben diese Anschuldigung zurückgewiesen.
Experten wie Albanese vertreten nicht die Vereinten Nationen und haben keine formale Autorität. Sie erstatten dem Rat jedoch Bericht, um die Menschenrechtslage in den Ländern zu überwachen.
In den letzten Wochen hat Albanese andere Länder aufgefordert, Sanktionen gegen Israel zu verhängen, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden, und sie hat sich für Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Netanjahu und andere hochrangige israelische Beamte stark gemacht.
Kürzlich veröffentlichte sie einen Bericht, in dem sie mehrere große US-Unternehmen als Unterstützer der israelischen Besatzung und des Krieges gegen Gaza bezeichnete. Sie konzentrierte sich dabei auf Organisationen, die das israelische Militär mit Waffen belieferten, sowie auf Hersteller von Maschinen, mit denen palästinensische Häuser und Grundstücke mit Bulldozern zerstört wurden.
Liz Evenson, Direktorin für internationale Justiz bei Human Rights Watch, erklärte, dass es bei der Entscheidung der US-Regierung darum gehe, eine UN-Expertin zum Schweigen zu bringen. Sie habe die israelische Übergriffe gegen Palästinenser deutlich gemacht und Regierungen und Unternehmen aufgefordert, sich nicht mitschuldig zu machen.
"Die Mitgliedsländer der UN und des Internationalen Strafgerichtshofs sollten sich den schamlosen Bemühungen der US-Regierung, die Gerechtigkeit für die schlimmsten Verbrechen der Welt zu blockieren, entschieden widersetzen und die empörenden Sanktionen gegen Albanese verurteilen."
Israelische Beamte bezeichneten Albaneses Bericht als "rechtlich unbegründet, verleumderisch und einen schamlosen Missbrauch ihres Amtes" und warfen ihr vor, "die Gräueltaten der Hamas zu beschönigen".
Die USA hatten sich zuvor nicht direkt mit Albanese auseinandergesetzt, weil sie an keiner der beiden Sitzungen des UN-Menschenrechtsrats in diesem Jahr teilgenommen haben. Die Trump-Regierung hatte die USA Anfang des Jahres von diesen Sitzungen abgezogen.