Selensky schlägt eine neue Runde Friedensgespräche vor, in einer Zeit, in der Russland seine Langstreckenangriffe auf die Ukraine weiter intensiviert und oft mehr Drohnen in einer einzigen Nacht abschießt als in einigen Monaten des Jahres 2024.
Wolodymyr Selenskyj hat am Samstag eine neue Runde von Friedensgesprächen mit Russland vorgeschlagen, die nächste Woche stattfinden sollen. In einer Videobotschaft, veröffentlicht auf X, fordert der ukrainische Präsident, dass "das Tempo der Verhandlungen erhöht werden muss", um einen dauerhaften Frieden zu erreichen.
"Ein Treffen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs ist notwendig", sagt er und betont die Bereitschaft der Ukraine. Es müsse neuer Schwung in die Verhandlungen über eine Waffenruhe gebracht werden, erklärte Selenskyj weiter.
Einladung an Moskau geschickt
Der neu ernannte ukrainische Minister für nationale Sicherheit und Verteidigung, Rustem Umerov, habe Moskau die Einladung übermittelt, so Selenskyj. Er leitete auch die Delegationsgespräche, die im vergangenen Monat in Istanbul stattfanden.
Die letzten Verhandlungen im Juni führten zwar nicht zu einem Waffenstillstandsabkommen, aber zu einem neuen Austausch von Kriegsgefangenen.
Nach der erste Verhandlungsrunde vom 16. Mai hatte es ebenfalls einen Gefangenenaustausch gegeben, dem bisher größten. Zur Beendigung der russischen Invasion in der Ukraine haben die Gespräche allerdings mitnichten gefürht - Russland hatte seine Angriffe in der Folge sogar intensiviert.
In seiner Videoansprache forderte Selenskyj die westlichen Verbündeten auf, ihre Sanktionen gegen Russland weiter zu verschärfen.
"Es ist sehr wichtig, dass das neue EU-Sanktionspaket auch von anderen freien europäischen Ländern unterstützt wird, die derzeit nicht Teil der Europäischen Union sind", sagte Selenskyj.
"Wir arbeiten auch auf der amerikanischen Schiene, es gibt Vereinbarungen mit Präsident [Donald] Trump, die so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen."
Vor Kurzem hat die EU neue Sanktionen gegen Russland, die sich gegen Öl und Banken richten. Es handelt sich um das 18. Sanktionspaket, das die EU seit Februar 2022 verhängt hat.
Anfang dieses Monats drohte auch der US-Präsident mit härteren Sanktionen gegen Russland, falls nicht innerhalb von 50 Tagen ein Friedensabkommen zustande käme.
In einem Schreiben auf seiner Plattform Truth Social formulierte Trump die Drohung als Antwort auf Russland, das die Ukraine derzeit auf dem Schlachtfeld "absolut 'zertrümmert'". "An Russland und die Ukraine: Kommt sofort an den Tisch, bevor es zu spät ist. Vielen Dank", sagte der US-Präsident.