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The Food Detectives: Betrugsbekämpfung vom Bauernhof bis zum Schlachthof

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Donato Andueza testet einen Rinderschlachtkörper
Donato Andueza testet einen Rinderschlachtkörper Copyright  Euronews
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Von Jeremy Wilks
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Europas führende Experten für Lebensmittelsicherheit bündeln ihre Kräfte, um gegen Betrug vorzugehen. In Folge 2 lernen Sie das Team kennen, das Betrugsfälle entlang der gesamten Kette aufdeckt, vom Bauernhof bis zum Schlachthof.

Jeden Monat werden in Europa neue Fälle von Lebensmittelbetrug gemeldet. Fleisch gehört dabei zu den anfälligsten Produkten: Es wird falsch etikettiert, verfälscht oder anderweitig manipuliert. Um die Behörden bei der Aufklärung zu unterstützen und die Rückverfolgbarkeit wie auch die Transparenz zu verbessern, entwickeln die Lebensmitteldetektive neue Werkzeuge und Techniken. 

Die Innovation beginnt am Ursprung der Nahrungskette: auf dem Bauernhof. In der ländlichen Region Auvergne hat Donato Andueza von der französischen Agrarforschungsorganisation INRAE ein tragbares, rucksackähnliches Gerät entwickelt, mit dem sich feststellen lässt, ob ein Rinderschlachtkörper von ausschließlich grasgefütterten Tieren stammen. 

„Betrüger könnten versuchen, Tiere aus intensiven Produktionssystemen mit Getreide, Kraftfutter oder Stroh als grasgefütterte Tiere auszugeben, die angeblich idyllische Bedingungen auf der Weide genossen haben“, erklärt er.

Bislang bedeutete der Nachweis solchen Betrugs aufwendige und teure Kontrollen auf den Höfen. Doch nun hat Donatos Team ein System entwickelt, das mithilfe von Infrarotlicht schnell überprüft, ob ein Rind tatsächlich mit Gras gefüttert wurde. 

Die Farbe und chemische Zusammensetzung des Fleisches verrät dabei die Haltung. Wenn die chemische Zusammensetzung des Fleisches bekannt ist, kann man daraus schließen, wie das Tier gefüttert wurde. 

Er geht davon aus, dass das Gerät künftig nicht nur in Schlachthöfen, sondern auch in Metzgereien und Supermärkten zum Einsatz kommen wird.

Im malerischen Bayreuth, im Herzen Bayerns, widmet sich Andreas Römpp einer anderen Betrugsmasche: Hähnchen, die künstlich mit Flüssigkeiten injiziert werden, um Gewicht und Preis zu erhöhen. Die deutschen Lebensmitteldetektive haben eine Methode entwickelt, die solche Manipulationen zuverlässig sichtbar macht.

„In unserem Gerät bestrahlen wir die Proben mit einem Laser, der die Zusammensetzung des Materials analysiert. Wir kombinieren diese Einzelspektren zu einem Bild und können die so erhaltenen Verteilungen aus dem Massenspektrometer mit den optischen Aufnahmen vergleichen“, erklärt er. 

So lässt sich manipuliertes Hähnchenfleisch eindeutig identifizieren, auch wenn nicht jeder Fall den Behörden bekannt wird. In einigen Fällen mündet der Nachweis in strafrechtlichen Verfahren. 

Deshalb arbeiten die Lebensmitteldetektive am Max Rubner-Institut in Kulmbach an noch präziseren Methoden zur Fleischanalyse.  

Im Gegensatz zu Schnelltests, die fehleranfällig sein können, werden Proben hier auf molekularer Ebene untersucht. 

„Wenn eine Methode ungenau ist und eine Fehlerquote von 25 Prozent aufweist, bedeutet das nicht nur, dass gefälschte Proben unentdeckt bleiben. Das größere Problem ist, dass unverfälschtes Fleisch fälschlicherweise als manipuliert angezeigt wird. Genauigkeit ist daher entscheidend“, betont Dagmar.

Euronews präsentiert The Food Detectives

Die Serie Food Detectives begleitet die Forschung im Rahmen des EU-finanzierten Projekts Watson, das Teil des Programms Horizont Europa ist. Euronews ist Mitglied des Watson-Projektkonsortiums, zusammen mit 46 anderen EU- und Nicht-EU-Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Watson möchte den Lebensmittelsicherheitsbehörden bessere Instrumente zur Aufdeckung und Verhinderung von Lebensmittelbetrug an die Hand geben.

Seien Sie am Donnerstag, den 27. November, um 17:00 Uhr beim LIVE-EVENT „The Food Detectives“ dabei – direkt aus Brüssel auf dem YouTube-Kanal von Euronews.

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