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Trotz drohender Zölle: Chinas Wirtschaftswachstum übertrifft die Erwartungen

Arialansicht eines Teils des ausgedehnten Yiwu International Trade Market in Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, Donnerstag, 10. April 2025.
Arialansicht eines Teils des ausgedehnten Yiwu International Trade Market in Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, Donnerstag, 10. April 2025. Copyright  AP Photo
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Von Tina Teng
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Chinas Wirtschaft ist im ersten Quartal um 5,4 Prozent gewachsen und hat damit die Erwartungen übertroffen. Auch andere wichtige Faktoren haben die Schätzungen übertroffen. Die Zukunft bleibt inmitten des Handelskriegs mit den USA dennoch ungewiss.

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Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im ersten Quartal um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die Erwartungen der Analysten von 5,1 Prozent, was das stärkste Wachstum seit eineinhalb Jahren darstellt. Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben aufgrund des zunehmenden Drucks durch Trumps Zölle jedoch unsicher.

"Dank der fortgesetzten Umsetzung verschiedener makroökonomischer Maßnahmen und ihrer Wirksamkeit hat die Volkswirtschaft einen stabilen Start und einen guten Jahresbeginn hingelegt", erklärte das Nationale Statistikamt Chinas. Die Behörde wies jedoch auch auf die bevorstehenden Herausforderungen hin: "Das derzeitige außenwirtschaftliche Umfeld ist zunehmend komplexer und schwieriger geworden. Der effektiven Inlandsnachfrage fehlt es an ausreichender Dynamik. Die Grundlage für die weitere wirtschaftliche Erholung und Verbesserung muss noch gestärkt werden."

Konjunkturmaßnahmen sollen verstärkt werden

Angesichts der eskalierenden Handelsspannungen mit den USA hat Peking weitere Konjunkturmaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft bekannt gegeben. Bei der jährlichen Regierungssitzung im Januar legte China ein Wirtschaftswachstumsziel von fünf Prozent für 2025 fest und erhöhte gleichzeitig sein Haushaltsdefizit auf vier Prozent des BIP - den höchsten Wert seit drei Jahrzehnten -, womit es seinen zuvor angekündigten "äußerst proaktiven" finanzpolitischen Kurs beibehielt. Die starke Wachstumsdynamik im ersten Quartal deutet darauf hin, dass die Stimulierungsmaßnahmen zu greifen beginnen.

Auch andere wichtige Wirtschaftsindikatoren übertrafen im März die Schätzungen, noch vor Trumps Einführung von Zöllen in Höhe von 145 Prozent auf Waren aus China. Die Industrieproduktion wuchs im Jahresvergleich um 7,7 Prozent - und übertraf damit die Prognose von 5,9 Prozent. Damit verzeichnete man das schnellste Wachstum seit Juni 2021. Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 5,9 Prozent und lagen damit deutlich über den von Ökonomen prognostizierten 4,3 Prozent, was hingegen den stärksten Anstieg seit Dezember 2023 darstellt.

Die Einzelhandelsumsätze gelten ebenfalls als wichtiger Indikator für Chinas wirtschaftliche Entwicklung. Das Land hat weiterhin mit einer schleppenden Inlandsnachfrage zu kämpfen, die auf die Probleme am Immobilienmarkt und die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen ist. Als Reaktion darauf senkte China sein Inflationsziel für 2024 von drei auf zwei Prozent und führte Maßnahmen wie staatliche Subventionen und Initiativen zur Erhöhung der Haushaltseinkommen ein, um die Verbraucherausgaben anzukurbeln.

Darüber hinaus stiegen die chinesischen Anlageinvestitionen, die sich auf Sektoren wie Immobilien, Infrastruktur und Fertigung erstrecken, in den ersten drei Monaten um 4,2 Prozent. Allerdings gingen die Immobilieninvestitionen um 9,9 Prozent zurück, was die anhaltende Anfälligkeit des Wohnungsmarktes unterstreicht. Die Arbeitslosenquote ging hingegen im März auf 5,2 Prozent zurück, gegenüber 5,4 Prozent im Vormonat.

Chinesische Aktienmärkte treten auf der Stelle

Trotz der guten Wirtschaftsdaten blieben die chinesischen Aktienbenchmarks angesichts des eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China schwach. Um 5:21 Uhr MESZ war der Hang Seng Index um 2,6 Prozent gefallen, der China A50 Index gab um 0,74 Prozent nach, und der Shanghai Composite Index für das Festland verlor 0,92 Prozent.

"Was die Daten aus China angeht, so waren sie offensichtlich recht gut. Aber wie bei allem, was derzeit geschieht, werden rückwärts gerichtete Daten nicht beachtet oder zumindest mit Vorsicht genossen. Sie beziehen sich auf einen Zeitraum vor der Einführung der Zölle und der damit verbundenen Verlangsamung", so Kyle Rodda, ein leitender Marktanalyst bei Capital.com Australia, in einer E-Mail.

Der chinesische Offshore-Yuan zeigte sich gegenüber dem US-Dollar wenig verändert, wobei das Währungspaar USD/CNH um 0,02 Prozent auf 7,33 stieg und damit in der Nähe des Höchststandes seit 2007 notierte. Der Yuan war Anfang des Monats auf ein Rekordtief gefallen, während sein Wechselkurs gegenüber dem Dollar am 9. April angesichts der zunehmenden Handelsspannungen mit den USA auf über 7,4 stieg.

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