Schweinewohl: Ein Grunzen sagt mehr als 1000 Worte

Schweine in einem deutschen Biobauernhof (August 2019)
Schweine in einem deutschen Biobauernhof (August 2019) Copyright INA FASSBENDER/AFP
Von Euronews mit AFP
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Das Gefühlsbarometer der Schweine kennt 19 verschiedene Nuancen, je kürzer der laut, desto glücklicher das Tier. Europäische Forscher:innen haben einen Algorithmus entwickelt, der die Gefühle von Schweinen entschlüsselt

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Das vielsagende Grunzen eines Schweins sagt mehr als Tausend Worte über sein Wohlbefinden. Europäische Forscher:innen haben genau hingehört und ein Algorithmus entwickelt, mit dem sie die Gefühle von Schweinen entschlüsseln können.

Dafür analysierten die Wissenschaftler die akustischen Merkmale von über 7000 Geräuschaufnahmen von 411 Schweinen, vom kurzen, zufriedenen Quieken beim Säugen bis hin zu verzweifelten Schreien beim Schlachter, und ordneten diese in 19 verschiedene Kategorien ein.

"Positive Grunzlaute sind viel kürzer als die negativen"

Für das menschliche Gehör sind die feinen akustischen Unterschiede oft nicht zu hören, erklärt Elodie Briefer von der Universität Kopenhagen. "Zum Beispiel ein Ferkel, das wieder mit seinen Wurfgeschwistern  zusammengeführt wird:Ein sehr kurzer Grunzlaut. Im Allgemeinen haben wir festgestellt, dass die positiven Laute viel kürzer sind als die negativen."

Die Studie, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, bietet der Forscherin zufolge einen neuen Ansatz zur Verbesserung des Tierschutzes. "Unser Ziel ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das von Landwirten genutzt werden kann, da die Überwachungssysteme in den Betrieben heutzutage meist auf der physischen Gesundheit der Tiere basieren."

Gefühlsbarometer könnte im Tierstall zum Einsatz kommen

SoundWel heißt das europäische Forschungsprojekt, an dem unter anderem Forscherteams aus Dänemark, Deutschland, Norwegen oder der Schweiz beteiligt sind.

Das von ihnen entwickelte Gefühlsbarometer der Schweine könnte in eine App münden und dann tatsächlich im Tierstall zum Einsatz kommen.

Dänemark, das Land mit dem größten Schweinebestand in Europa, hat Interesse an der Studie angemeldet, um das Tierwohl künftig noch besser zu überwachen.

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