Tierschützer hoffen auf einen Wendepunkt: die Regierung Islands hat den Walfang für diese Saison vorübergehend ausgesetzt.
Aus Tierschutzgründen hat Island eine umstrittene Tradition ausgesetzt: den Walfang. Die Regierung der Nordatlantik-Insel kündigte an, die Waljagd bis Ende August auf Eis zu legen.
Grund dafür sind demnach Zweifel, ob die Jagd vereinbar mit dem Tierschutz ist. Walschützer hoffen darauf, dass die Entscheidung einen entscheidenden Wendepunkt bedeutet - und dem isländischen Walfang ein dauerhaftes Ende setzt.
Ein Expertenrat für Tierschutz war im vergangenen Jahr mit der Prüfung beauftragt worden, ob die Waljagd überhaupt mit dem isländischen Tierschutzgesetz vereinbar sei. In einer Stellungnahme sei der Rat zu dem Schluss gekommen, dass die Fangmethode bei der Jagd auf große Wale nicht mit dem Gesetz in Einklang stehe. Angesichts dieser Einschätzung der Experten sei es nötig, den Beginn der Walfangsaison zu verschieben.
Wie Islands zuständige Ministerin für Fischerei und Landwirtschaft, Svandís Svavarsdóttir, auf Facebook unter anderem mitteilte, habe eine Industrie, die die Einhaltung der Tierschutzgesetze nicht garantieren könne, keine Zukunft.
Island zählt zu den wenigen Ländern, in denen die Meeressäuger überhaupt noch gejagt werden dürfen. Im vergangenen Jahr wurden 148 Finnwale erlegt. Das Fleisch der Wale ist für den Export - zumeist nach Japan - bestimmt.