Die Narzissen, der Kuh-Furz und der Donnerschlag fürs Klima

Klimaretterin Narzisse?
Klimaretterin Narzisse? Copyright JACQUELINE DORMER/AP
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Von Frank Weinert
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Was haben Narzissen mit pupsenden Kühen zu tun? Und warum retten die Blumen möglicherweise unser Klima?

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Irgendwo in den Black Mountains von Wales: Hier wachsen geheimnisvolle Pflanzen, denen magische Kräfte nachgesagt werden: Narzissen. Sie sollen einen medizinischen Wirkstoff produzieren – eine Schlüsselkomponente zur Bekämpfung von Alzheimer. Aber das ist noch nicht alles. Jüngste Studien enthüllen einen weiteren erstaunlichen Nutzen.

Narzissen aus den walisischen Bergen produzieren einen Extrakt, der, wenn er an Kühe verfüttert wird, nun, sagen wir, ihnen das Furzen abgewöhnt. Das frisch Belüftete Geheimnis: Die Methanemissionen der Wiederkäuer wird durch die Wunder-Narzissen reduziert.

Kevin Stephens, Narzissenzüchter und Eigentümer von Agroceutical, weiß wovon er redet: "Als wir versuchten, hier Narzissen anzubauen, stellten wir fest, dass alle traditionellen Methoden der Narzissenindustrie nicht funktionierten. Am Ende mussten wir das Regelwerk über Bord werfen und den Prozess von Anfang bis Ende komplett neu erfinden."

Die Narzisse ist ein Synonym für Wales, sie ist die Nationalblume des Landes - aber der letzte Ort, an dem man sie vermuten würde, sind die Black Mountains. Der Grund dafür ist, dass diese Bedingungen perfekt für die Produktion von Galantamin sind, der entscheidenden Verbindung, wenn es um die Reduzierung von Methan geht.

Narzissenzüchter Kevin Stephens hat diese Wirkung erkannt: "Es wurde sehr schnell klar, dass Narzissen vollgepackt sind mit sehr starken bioaktiven Verbindungen."

Kühe und andere Nutztiere tragen zu etwa 14 Prozent der Klimaemissionen bei. Wahrlich kein Pups... Glaubt Dr. Alison Bond von Rumenco: "Wir erwarten auch eine Verbesserung der Eiweißverwertung, was bedeutet, dass wir das Futter der Tiere untersuchen und vielleicht die Eiweißzufuhr reduzieren können. Auch das ist ein vielversprechender Vorteil dieses Zusatzstoffs."

Die britische Regierung unterstützt nun einen vierjährigen Versuch, der im Erfolgsfall weitreichende Folgen haben könnte, so Kevin Stephens, Narzissenzüchter und Inhaber von Agroceutical: "Es ist eine ziemlich unwirkliche Situation mit dem, was wir jetzt vor uns haben. Das Potenzial, das es birgt, die Welt auf vielen Ebenen zu verändern, ist unglaublich aufregend und sehr beängstigend."

Dieser furz-reduzierende Versuch ist wahrscheinlich nicht die Lösung für den Klimawandel, aber wenn er erfolgreich ist, hat er das Potenzial, die kuh-gemachten Treibhausgasemissionen zu senken und den globalen Temperaturanstieg zu bremsen.

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