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Enorme Schmelze lässt Schweizer Gletscher dieses Jahr um 3% schrumpfen

 Matthias Huss von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und der Gletscherbeobachtungsgruppe GLAMOS steht am Rhonegletscher, der teilweise mit Platten bedeckt ist.
Matthias Huss von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und der Gletscherbeobachtungsgruppe GLAMOS steht am Rhonegletscher, der teilweise mit Platten bedeckt ist. Copyright  AP Photo/Matthias Schrader, File
Copyright AP Photo/Matthias Schrader, File
Von JAMEY KEATEN mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Seit 2015 sind die Gletscher in der Schweiz laut Glaziologen um ein Viertel geschrumpft.

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Die Gletscher der Schweiz sind in diesem Jahr aufgrund der Auswirkungen der globalen Erwärmung mit einem Rückgang des Gesamtvolumens um 3 Prozent "enorm" geschrumpft, berichteten führende Schweizer Glaziologen. Es handeldt sich um den viertgrößten jährlichen Rückgang in der Geschichte.

Der diesjährige Schwund bedeutet, dass die Eismasse in der Schweiz - der Heimat der meisten Gletscher in Europa - in den letzten zehn Jahren um ein Viertel abgenommen hat, so die Schweizer Gletscherüberwachungsgruppe GLAMOS und die Schweizerische Akademie der Wissenschaften in ihrem Bericht.

"Die Gletscherschmelze in der Schweiz war auch im Jahr 2025 wieder enorm", so die Wissenschaftler. "Ein Winter mit geringer Schneehöhe in Kombination mit Hitzewellen im Juni und August führte zu einem Verlust von 3 Prozent des Gletschervolumens."

In der Schweiz gibt es fast 1.400 Gletscher, so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Die Eismassen und ihr allmähliches Abschmelzen haben Auswirkungen auf Wasserkraft, Tourismus, Landwirtschaft und Wasserressourcen in vielen europäischen Ländern.

Ein Winter mit wenig Schnee und ein Sommer mit Hitzewellen

Mehr als 1.000 kleine Gletscher in der Schweiz sind bereits verschwunden, so die Experten.

Auf einen schneearmen Winter folgten Hitzewellen im Juni - dem zweitwärmsten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen -, so dass die Schneereserven bereits Anfang Juli aufgebraucht waren, berichten die Teams. Die Eismassen begannen früher als je zuvor zu schmelzen, so die Experten.

Matthias Huss, von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Gletscherbeobachtungsgruppe GLAMOS, und Monica Ursina Jaeger bereiten eine Kamera am Rhonegletscher bei Goms vor.
Matthias Huss von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Gletscherbeobachtungsgruppe GLAMOS und Monica Ursina Jaeger bereiten eine Kamera auf dem Rhonegletscher bei Goms vor. AP Photo/Matthias Schrader, File

"Die Gletscher ziehen sich eindeutig aufgrund der anthropogenen globalen Erwärmung zurück", sagt Matthias Huss, der Leiter von GLAMOS, und meint damit den vom Menschen verursachten Klimawandel.

"Dies ist die Hauptursache für die Beschleunigung, die wir in den letzten zwei Jahren beobachten", so Huss, der auch Glaziologe an der ETHZ in Zürich ist.

Die Schrumpfung ist die viertgrösste nach den Jahren 2003, 2022 und 2023.

Der Rückzug und der Verlust der Gletscher wirkt sich auch auf die Landschaft der Schweiz aus und führt dazu, dass sich Berge verschieben und der Boden instabil wird.

Die Schweizer Behörden sind wegen solcher Veränderungen in erhöhter Alarmbereitschaft, nachdem im Mai eine riesige Fels- und Eismasse von einem Gletscher einen Berghang hinunterdonnerte und fast das gesamte südliche Dorf Blatten bedeckte.

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