Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Hunderte Verkehrsschilder und Plakatwände in Frankreich mit falschen Flammen: das steckt dahinter

In Frankreich kleben Aktivistinnen und Aktivisten Flammenattrappen auf Straßenschilder.
In Frankreich kleben Aktivistinnen und Aktivisten falsche Flammen auf Straßenschilder. Copyright  ANV-COP21
Copyright ANV-COP21
Von Liam Gilliver
Zuerst veröffentlicht am
Teilen Kommentare
Teilen Close Button

Überall in Frankreich klebten Aktivistinnen und Aktivisten Flammen auf Verkehrszeichen und Werbetafeln. Ihr Appell: „Stoppt die Klimasabotage.“

In ganz Frankreich setzten Aktivistinnen und Aktivisten Hunderte Verkehrsschilder und Plakatwände symbolisch in Brand. Sie forderten „konkrete Maßnahmen für internationale Klimagerechtigkeit“.

Im Vorfeld der inzwischen beendeten UN-Klimagespräche in Belém, Brasilien, klebten Umweltaktivistinnen und -aktivisten Flammenaufkleber an Ortseingänge, unter anderem in La Tronche, Sainte Luce, Meylan, Pornichet und Corenc.

Die symbolischen Feuer trugen auch den Slogan „Stoppt Klimasabotage“.

„Die Schuldigen anprangern“

Die Aktion ist der jüngste Schritt der Aktivistinnen und Aktivisten von ANV-COP21. Die Gruppe beschreibt sich als gewaltfreie Bürgerbewegung, die „Klimawandelund die sozialen Ungerechtigkeiten, die er hervorbringt, nicht hinnimmt“.

ANV-COP21 betont: „Klimafolgen betreffen uns alle.“ Doch Staats- und Regierungschefs reicher Länder und die Branche der fossilen Brennstoffe verhindern echte Veränderungen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten verweisen auf Zahlen: 93 Prozent der Französinnen und Franzosen haben mehr extreme Wetterereignisse bemerkt; 91 Prozent führen das auf den Klimawandel zurück. Diesen Sommer forderten die Hitzewellen zudem 480 Todesopfer.

„Indem wir überall in Frankreich an Plakatwänden und in unseren Städten und Gemeinden Flammen und den Schriftzug ‚STOP CLIMATE SABOTAGE‘ anbringen, prangern wir diese Klimaverbrecher an, machen ihre Opfer sichtbar und fordern konkrete, sofortige Maßnahmen, um den Klimawandel zu begrenzen und die Bevölkerung zu schützen“, erklärt ANV-COP21.

„Die französische Regierung muss Verantwortung übernehmen und sich bei der COP30 für ambitionierte Positionen einsetzen, etwa für einen verbindlichen Zeitplan zum Ausstieg aus fossilen Energien und für konkrete Maßnahmen für internationale Klimagerechtigkeit.“

Der Abschied von fossilen Energien

Bei der COP30 scheiterte die Chance auf einen Fahrplan für den Umstieg auf saubere Energie. Im Abschlusspaket wurde jede Erwähnung von fossilen Brennstoffen gestrichen.

Zwar unterstützten mehr als 90 Länder, darunter Frankreich, einen solchen Schritt. Doch ölreiche Staaten wie Saudi-Arabien blockierten ihn im Global Mutirão. Die Hoffnung auf eine Zukunft ohne fossile Energien ruht nun auf einer Arbeitsgruppe, die mehr als 85 Länder einlädt, freiwillig ihre Pläne für den Umstieg auf saubere Energie vorzulegen.

Kolumbiens Konferenz Global Fossil Fuel Phaseout , mitveranstaltet von den Niederlanden, wird das Thema im April kommenden Jahres behandeln.

Wurde die COP30 „sabotiert“?

Beschlüsse auf dem UN-Gipfel brauchen den Konsens aller Parteien. Fortschritt ist deshalb oft langsam und erfolgt Schritt für Schritt. Die sogenannten Petrostaaten erwiesen sich als größtes Hindernis für einen Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energien und drängten die Suche nach Lösungen teilweise aus dem COP-Prozess heraus.

Eine aktuelle Analyse ergab außerdem, dass 1.600 Vertreterinnen und Vertreter der fossilen Brennstoffbranche bei der COP30 präsent waren, mehr als fast jede Länderdelegation.

Laut der Koalition Kick Big Polluters Out (KBPO) ist das ein Anstieg um zwölf Prozent gegenüber den Klimagesprächen im vergangenen Jahr in Baku, Aserbaidschan. Es war die größte Konzentration fossiler Lobbyistinnen und Lobbyisten bei einer COP, seit die Koalition 2021 mit ihren Auswertungen begonnen hat.

Insgesamt waren bei der COP30 weniger Vertreterinnen und Vertreter der fossilen Industrie als bei der COP29 in Baku im vergangenen Jahr. Ihr Anteil lag jedoch höher, weil insgesamt weniger Menschen zu den Gesprächen in Belém reisten.

Nur das Gastgeberland Brasilien schickte mehr Menschen als die Zahl der Lobbyisten: eine Delegation von 3.805.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Teilen Kommentare

Zum selben Thema

Immer mehr Wildtiere in Griechenland: Anwohner greifen zu Waffen

Dänemark führt Klimaranking an: Ziel 85 Prozent weniger Emissionen

Neue Studie: Hitzewelle wie 2003 würde heute rund 18.000 Europäern das Leben kosten