"Bacalaureat" - Das Ende der Unschuld

"Bacalaureat" - Das Ende der Unschuld
Von Euronews
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Cristian Mungiu zeichnet ein beißendes Porträt der desillusionierten rumänischen Mittelschicht, die es vorzieht, die eigenen Kinder um jeden Preis ins Ausland zu schicken.

Mungiu misst den Puls einer ausgelaugten Gesellschaft, die zu allen Kompromissen bereit ist.

Fred Ponsard Cinema Box

“Bacalaureat” ist der jüngste Film des talentierten Rumänen Regisseurs Cristian Mungiu, der 2007 für seinen erschütterndes Drama “ 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage” mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet wurde.

“Bacalaureat” spielt in der aktuellen Zeit, in einer Stadt in Transsylvanien. Die Geschichte handelt vom Arzt Romeo und seiner Frau, die all ihre Hoffnung auf den schulischen Erfolg der Tochter Eliza setzen. Deren Abitur steht und bevor, falls sie mit einer guten Note abschließt, eröffnet sich die Möglichkeit eines Studiums in Großbritannien.

Doch einen Tag vor Beginn der Prüfungen wird Eliza überfallen und vergewaltigt. Romeos Welt bricht zusammen. Er, der seiner Tochter stets Anstand und Ehrlichkeit beigebracht hat, versucht nun, die Behörden zu bestechen, um seiner Tochter doch noch das Auslandsstudium zu ermöglichen.

“Bacalaureat” ist ein pessimistischer Film über die rumänische Mittelschicht, die keine Illusionen mehr hat und es vorzieht, die eigenen Kinder ins Ausland zu schicken, statt sie daheim zu behalten. Korruption und Bestechung stehen im Zentrum des Films, der wie ein Echo auf die jüngsten Geschehnisse in Rumänien wirkt.

Mungiu seziert ein weiteres Mal die Zustände in seinem Land und misst den Puls einer ausgelaugten Gesellschaft, die zu allen Kompromissen bereit ist. Ein kraftvoller Film, der im vergangenen Jahr in Cannes mit dem Regiepreis ausgezeichnet wurde.

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