Haifaa al-Mansour aus Saudi-Arabien hat das Leben der britischen Autorin verfilmt - auch ihr Leben ist eine Geschichte
Sie hat in einer Lebenskrise die Figur “ViktorFrankenstein” erfunden, einen jungen Schweizer, der einen künstlichen Menschen erschafft, ein Monster. Das – durchaus romanhafte – Leben der britischen Autorin Mary Shelley in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat Haifaa al-Mansour verfilmt. Auch ihr Leben ist eine Geschichte: Sie wurde im islamisch-konservativen Königreich Saudi-Arabien als achtes von zwölf Kindern eines Rechtsanwalts geboren und drehte den ersten Film, der komplett in Saudi-Arabien entstand – „Das Mädchen Wadjda“ (2012).
Haifaa al-Mansour, Regisseurin:
"Ich meine, Saudi Arabien verändert sich gerade sehr, vieles bewegt sich in der Kunst und bei der Beteiligung von Frauen am öffentlichen Leben. Und es ist erstaunlich zu sehen, dass das im konservativen Königreich passiert, weil Saudi-Arabien in seiner Nachbarschaft den Ton angibt. Wir hoffen auf mehr tolerante Ideen."
Sie fing mit Filmen an, um sich nicht länge “unsichtbar” zu fühlen - Mary Shelley sollte man nun auch sehen, findet sie. Nicht nur Frankenstein und sein Monster, die dieses Jahr 200 Jahre alt werden.
Die Geschichte: Mary (Elle Fanning), eine Tochter kommt aus gutem Haus, verliebt sich den jungen, skandalumwitterten Dichter Percy Shelley (Douglas Booth). Gegen den Widerstand ihres Vaters entflieht sie den Zwängen der Gesellschaft und stürzt sich in eine turbulente Liebesaffäre mit dem jungen Mann, mit dem sie bald das freie Künstlerleben genießt. Sie heiraten. Doch dann verlieren sie durch eine Tragödie ihre gemeinsame kleine Tochter. In der Schweiz findet Mary die Kraft, sich ihren Dämonen zu stellen und verwandelt ihren Schmerz in eine der einflussreichsten Horrorgeschichten aller Zeiten: „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“.
„Mary Shelley“ ist in den USA und Russland angelaufen, Europa, Südafrika, Singapur und Australien sind die nächsten. VOD-Start ist Anfang Juni.
su