Die "Liste der Gottbegnadeten" - Nazikünstler nach 1945

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Von Frédéric Ponsard
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Das historische Museum in Berlin räumt auf mit dem Mythos des Neuanfangs nach 1945 auch in der Kunst. 114 „gottbegnadete“ Bildhauer und Maler starteten ihre Nachkriegskarrieren in der jungen Bundesrepublik und Österreich – so wie viele belastete Juristen, Lehrer oder Polizisten auch.

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Das historische Museum in Berlin wartet mit einer besonderen – und nicht unheiklen – Ausstellung auf. Sie räumt sie doch auf mit dem Mythos des Neuanfangs nach 1945 auch in der Kunst. 

"Die Liste der "Gottbegnadeten". Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik" ist der Titel. 

Ausgangspunkt für die erste Ausstellung zu diesem Thema ist die 1944 im Auftrag von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellte „Gottbegnadeten-Liste“. Die darauf verzeichneten 114 Bildhauer und Maler galten als „unabkömmlich“ und blieben vom Front- und Arbeitseinsatz verschont. 

Diese 114 „gottbegnadeten“ Bildhauer und Maler starteten ihre Nachkriegskarrieren in der jungen Bundesrepublik und Österreich – so wie viele belastete Juristen, Lehrer oder Polizisten auch. Die Austellung zeigt Kontinuität und Anpassung - in der Kunst,den Themen, in den Netzwerken. 

Die Künstler, die wir untersucht haben, erhielten nach 1945 große Aufträge. Staatliche Aufträge, Aufträge von Städten oder Gemeinden, von Banken, von der Industrie, von Kirchen. Es gab eine Menge Aufträge. Es gab einige Ausstellungen, aber meistens waren es bezahlte Aufträge.
Wolfgang Brauneis
Kurator

Sie produzierten also weiter, als geachteter, auch staatstragender Teil einer Gesellschaft, die nicht zurück schauen konnte - oder wollte.

Die "Liste der Gottbegnadeten" in Berlin, bis zum 5. Dezember.

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