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Bauten von Nürnberg: Steinerne Zeitzeugen des Nationalsozialismus

Tribüne des Zeppelinfeldes
Tribüne des Zeppelinfeldes Copyright  CHRISTOF STACHE / AFP
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Von euronews
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Rund 81 Millionen Euro werden bis 2025 aufgebracht, um die Tribüne am Zeppelinfeld und die Überreste der nicht fertiggestellten Kongresshalle in ihrem jetzigen Zustand zu erhalten.

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75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind die baulichen Überreste der Nationalsozialisten weiterhin ein fester Bestandteil des Nürnberger Stadtbildes. Als steinerne Zeugen der Geschichte sollen die Gebäude erhalten werden. Doch die Tribüne am Zeppelinfeld, auf dem Reichsparteitage der NSDAP abgehalten wurden, zerfällt. Rund 85 Millionen Euro werden bis 2025 aufgebracht, um die Erhaltung zu sichern.

„Ort der Täter"

Julia Lehner, Zweite Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg und für den Bereich Kultur zuständig, erläutert: „Hier war, wie wir es nennen, der Ort der Täter, hier haben die Reichsparteitage stattgefunden auf diesem Gelände, hier hat man die sogenannte Volksgemeinschaft eingeschworen auf die Ideologie. Hier haben wir letzten Endes das grundiert, was dann später in den Rassengesetzen zusammengefasst worden ist. Von hier aus ging eigentlich dann der Weg in die Vernichtung, in die Ausgrenzung, und schließlich auch in die Shoah.“

In unmittelbarer Nähe des Zeppelinfeldes liegt das unvollendete Kolosseum (Kongresshalle), in dem heute unter anderem das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände untergebracht ist.

„Die Gebäude, die noch heute vorhanden sind, sind wenn man so will, eine Dokument der nationalsozialistischen Zeit. Das heißt, sie haben als Bau-Relikt eine Aussage darüber, wie das NS-Regime in der damaligen Zeit sich gewissermaßen eine Idealvorstellung des dritten Reiches hier baulich vorgestellt hat“, so Florian Dierl, Leiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände.

Eine Restaurierung oder Rekonstruktion soll es nicht geben, heißt es seitens der Stadt Nürnberg. Das Ziel sei eine langfristige Sicherung des jetzigen Zustands. Dadurch soll auch nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zur eigenen Auseinandersetzung mit den Bauten und der Zeit, für die sie stehen, gelassen werden, so die offizielle Sprachregelung.

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