Berlinale 2023: "Sur l'Adamant" gewinnt Goldenen Bären

Am Samstag gab die Jury die Gewinner der diesjährigen Berlinale bekannt
Am Samstag gab die Jury die Gewinner der diesjährigen Berlinale bekannt Copyright Markus Schreiber/AP
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Von Euronews mit dpa, AP
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Der Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" des französischen Regisseurs Nicolas Philibert hat auf der Berlinale den Goldenen Bären abgeräumt.

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Auf der Berlinale hat der französische Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" von Regisseur Nicolas Philibert den Goldenen Bären gewonnen.

Der Film entführt die Zuschauer:innen auf einen schwimmenden Kahn auf der Seine, in dem Erwachsene mit psychischen Störungen ihren Tag ganz unterschiedlich verbringen.  "Dass ein Dokumentarfilm ausgezeichnet und gefeiert wird, dass ein Dokumentarfilm als eigenständiges Kino angesehen werden kann, berührt mich zutiefst", sagte der sichtlich gerührte Franzose nach Bekanntgabe des Preises durch die Jury.

Mit seinem Film habe er versucht, "das Bild", das Menschen von psychisch Kranken haben, zu verändern und den Zuschauern zu zeigen, "was uns jenseits unserer Unterschiede verbindet".

Der Preis für die beste Regie ging ebenfalls an einen französischen Filmemacher: Philippe Garrel erhielt die Auszeichnung für "Le grand chariot", eine Geschichte in der eine Puppenspielerfamilie ums Überleben dieser Tradition kämpft.

Über den Bären als beste Hauptdarstellerin konnte sich spanische Schauspielerin Sofía Ortero freuen, die für ihre Rolle in "20.000 especies de abejas", übersetzt "20.000 Arten von Bienen", den Preis bekam. Die Achtjährige spielt ein Kind auf der Suche nach geschlechtlicher Identität und Akzeptanz. Nach Angaben einer Berlinale-Sprecherin ist Otero die jüngste Gewinnerin in der Geschichte der Berlinale.

Der Preis für die beste Nebenrolle ging an die österreichische Schauspielerin Thea Ehre für ihre Rolle in "Bis ans Ende der Nacht". Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi "Bis ans Ende der Nacht" eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.

Der Preis der Jury ging an das Psychodrama "Mal Viver" des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt. 

Auch der neue Film des deutschen Regisseurs Christian Petzold wurde ausgezeichnet - «Roter Himmel» erhielt den Großen Preis der Jury.

Als bestes Drehbuch wurde die Ödipus-Adaptation "Music" der deutschen Filmemacherin Angela Schanelec ausgezeichnet.

Die französische Kamerafrau Hélène Louvart erhielt für ihre Arbeit an "Disco Boy" den Silbernen Bären für einen herausragenden künstlerischen Beitrag. Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der aus Belarus flieht und der französischen Fremdenlegion beitritt.

Die internationalen Filmfestspiele in Berlin gehören neben Cannes und Venedig zu den größten Europas. 

Die 7-köpfige Jury wurde in diesem Jahr von der US-amerikanischen Schauspielerin Kristen Stewart geleitet. Diese entscheidet gemeinsam über die Preisvergabe.

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