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Maria Riva gestorben – Tochter von Marlene Dietrich wurde 100 Jahre alt

Maria Riva, Tochter von Marlene Dietrich, präsentiert am 14. September 1993 bei einer Sotheby’s-Pressekonferenz in New York den Zylinder aus den Filmen „Angel“ und „Morocco“.
Maria Riva, Tochter von Marlene Dietrich, präsentiert am 14. September 1993 bei einer Sotheby’s-Pressekonferenz in New York den Zylinder aus den Filmen „Angel“ und „Morocco“. Copyright  AP Photo
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Maria Riva, die Tochter von Kino-Legende Marlene Dietrich ist tot. Sie lebte zuletzt im US-Bundesstaat New Mexico. Riva wurde am 13. Dezember 1924 in Berlin geboren, sie wurde 100 Jahre alt.

Noch zu ihrem 100. Geburtstag erklärte Rivas Sohn David, sie sei geistig fit und voller Humor. Riva widmete sich zeitlebens dem filmischen Erbe ihrer Mutter, obwohl das Verhältnis zu Marlene Dietrich nicht immer einfach war.

Ihr Sohn John Michael Riva Jr. erzählte einmal: "Marlene wollte immer nur dieses eine Kind. Meine Mutter war Marlenes Dienerin. Sie wurde von Marlene und ihren Liebhabern zu Hause unterrichtet, damit sie bei ihr bleiben konnte. Ihre Beziehung war einzigartig, wie die einer Königin zu ihren Dienern."

Riva hatte vier Söhne, der Älteste starb 2012. Seit vergangenem Jahr lebte sie bei ihrem Sohn Peter im US-Staat New Mexico, davor hatte sie lange bei ihrem Sohn David in Los Angeles gelebt.

Marlene Dietrich (rechts) und ihre Tochter Maria Riva bei ihrer Ankunft aus Europa in New York mit der SS America am 24. Oktober 1947.
Marlene Dietrich (rechts) und ihre Tochter Maria Riva bei ihrer Ankunft aus Europa in New York mit der SS America am 24. Oktober 1947. AP/AP

Am 13. Dezember 1924 brachte Dietrich, eineinhalb Jahre nach ihrer Heirat mit dem Regieassistenten Rudolf Sieber, ihr einziges Kind, Maria Elisabeth Sieber, in Berlin zur Welt. Damals war noch nicht absehbar, dass Maria Riva als Tochter einer Filmikone aufwachsen würde. Erst 1929 machte der Film "Der blaue Engel" von Josef von Sternberg Dietrich über Nacht berühmt und katapultierte sie zum Weltstar.

Nach ihrem Umzug nach Hollywood nahm Dietrich 1939 die US-Staatsbürgerschaft an. Während des Zweiten Weltkriegs trat sie in amerikanischer Uniform vor US-Soldaten an der Front auf und lehnte als Gegnerin des Nationalsozialismus konsequent Filmangebote der Nazis ab.

Marlene Dietrichs glanzvolle Karriere hinterließ Spuren im Leben ihrer Tochter Maria. Als Einzelkind wuchs sie in Amerika in einer Erwachsenenwelt auf. "Ich hatte eigentlich nie eine Mutter", sagte sie 1992 in Berlin, wenige Monate nach Dietrichs Tod, als sie dort ihr Buch "Meine Mutter Marlene" vorstellte.

"Ich wollte das Bild von der Göttin Marlene ein wenig ins rechte Licht rücken, also habe ich einfach die Wahrheit geschrieben", erklärte sie später im Gespräch mit der dpa. "Ich durfte nicht zur Schule, ich hatte keine Freundinnen, durfte auf keine Party." Ständig wollte Marlene ihre kleine Tochter bei sich haben, um das Bild der liebevollen Mutter zu wahren. "Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Hand meiner Mutter zu nehmen, mit ihr zu schmusen."

Umso liebevoller und fürsorglicher zog Maria Riva später ihren eigenen Söhne groß. 1947 hatte sie den Bühnenbildner William Riva geheiratet. Schauspielunterricht nahm sie selbst, nachdem sie bereits als Kind kleine Rollen gespielt hatte, unter anderem an der Seite ihrer Mutter im Historienfilm "Die scharlachrote Kaiserin".

"Wir alle haben unsere Schwächen, Unzulänglichkeiten und Fehler", schrieb Riva im Alter von 97 Jahren der FAZ. "Meine Mutter war eben, wie sie war."

Maria Riva starb friedlich im Schlaf im Haus ihres Sohnes Peter in Gila, New Mexico, nur sechs Wochen vor ihrem 101. Geburtstag.

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