Der Louvre verteuert Tickets für Nicht-EU-Besucher: UK, USA, China zahlen 32 Euro. 45 Prozent mehr bringen bis zu 20 Mio. Euro für Umbauten nach dem jüngsten Raub.
Kunstfans aus Großbritannien, den USA und China, die das rätselhafte Lächeln der Mona Lisa bewundern wollen, müssen im nächsten Jahr zehn Euro extra berappen.
Der Louvre erhöht ab 2026 den Eintritt für nicht-europäische Besucherinnen und Besucher um 45 Prozent. Ab dem 14. Januar 2026 müssen Staatsangehörige außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR, dazu zählen die EU-Mitgliedstaaten, Island, Liechtenstein und Norwegen) 32 Euro für den Besuch des meistbesuchten Museums der Welt bezahlen. Das sind zehn Euro mehr als bisher.
Den Beschluss fasste der Verwaltungsrat des Louvre am Donnerstag. Er trifft vor allem Amerikanerinnen und Amerikaner, die laut Tätigkeitsbericht des Museums 2024 die größte Gruppe ausländischer Gäste stellen. Betroffen sind auch Besucherinnen und Besucher aus China; sie liegen an dritter Stelle.
Im vergangenen Jahr zählte der Louvre 8,7 Millionen Besucherinnen und Besucher. 69 Prozent davon kamen aus dem Ausland.
Mit der Preiserhöhung will das Museum bis zu 20 Millionen Euro pro Jahr einnehmen. Das Geld soll „strukturelle Probleme“ angehen und eine umfassende Erneuerung des meistbesuchten Kunstmuseums der Welt finanzieren, das noch immer unter dem Raub unbezahlbarer Schätze am helllichten Tag im vergangenen Monat leidet.
Am 19. Oktober stürmte eine vierköpfige Bande den Louvre. Sie brauchte nur sieben Minuten, um Schmuck im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro zu stehlen, bevor sie auf Rollern floh. Eine offizielle Untersuchung stellte fest, dass die Sicherheitssysteme unzureichend waren. Außerdem investierte das Museum deutlich mehr in den Ankauf neuer Werke, aber deutlich weniger in Wartung und Restaurierung.
Gewerkschaften verurteilen die Erhöhung. Sie kritisieren die Abschaffung eines einheitlichen Eintrittspreises für alle Nationalitäten. Die CFDT, der größte Gewerkschaftsbund Frankreichs, warnte, dies werde als „Diskriminierung“ empfunden.
Weitere große französische Sehenswürdigkeiten könnten bald nachziehen. Kulturministerin Rachida Dati kündigte an, dass 2026 eine differenzierte Preisstruktur für „alle nationalen Kultureinrichtungen“ gelten soll.
Das Schloss Versailles erwägt ebenfalls, den Preis für Einzelbesuche für Bewohnerinnen und Bewohner außerhalb des EWR um drei Euro anzuheben. Der Verwaltungsrat hat diese Erhöhung jedoch noch nicht genehmigt.