Der sprechende Stift soll Kinder zum Bücherlesen animieren

Mit Unterstützung von The European Commission
Der sprechende Stift soll Kinder zum Bücherlesen animieren
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Von Jeremy WilksSabine Sans
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Ein EU-Projekt vereint traditionelles Geschichtenerzählen mit digitalen Technologien.

**Wie bringt man kleine Kinder dazu, sich für Bücher zu interessieren? Wie können Papier und Tinte mit Smartphones und Tablets konkurrieren? In Tallinn bringt ein EU-Projekt Talente und Technologien aus Lettland und Estland zusammen, um Kinder dazu zu bringen, in Büchern zu schmökern. Eine Geschichte über innovative Bücher und sprechende Stifte ist das Thema dieser Folge von Smart Regions.
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In der estländischen Hauptstadt Tallinn will man mit einem neuen Lernwerkzeug bei Kindergartenkindern die Liebe zu Büchern wecken. Die Innovation vereint altmodisches Geschichtenerzählen mit digitaler Technologie:

"Das Hauptziel ist, frühkindliche Bildung fröhlicher und spielerischer zu gestalten und die Kinder für Bücher zu interessieren", erklärt Laura Päit, Projektmanagerin EU-Projekt "How the Shammies learned""Heutzutage werden sie mehr von Smartphones und Computerspielen angezogen."

Das EU-Projekt stellt Bücher über die "Shammies" bereit, beliebte lettische Figuren. Tippt man mit dem digitalen Smartpen die Seiten an, rezitiert er Gedichte, singt oder stellt Fragen - entweder auf lettisch oder estnisch. 

"Wenn sie mit dem Stift die Bilder berühren, werden sie lebendig", sagt Triin Orunurm, Kindergärtnerin, Tallina Männi Lasteaed.

Wenn Bücher lebendig werden

Das Projektteam entwickelte fünf Bücher und ein Spiel in lettischer und estnischer Sprache. Das Projekt wurde mit 370.000 Euro aus dem EU-Kohäsionsfonds finanziert. Die Materialien werden aktuell in über 400 Kindergärten getestet.

Eine der Autorinnen betont die Wichtigkeit, Kinder an Bücher heranzuführen: "Es gibt Kinder, die nicht wissen, wie man ein Buch liest, dass man Seiten umblättert, wo der Anfang und das Ende ist. Es gibt Kinder, die keine Bücher zu Hause haben. Die Eltern lesen offensichtlich keine Bücher", meint Maira Dobele, Kinderbuchautorin bei "Liels un Mazs".

Bildungsexperten aus Lettland und Estland gaben pädagogische Leitlinien für die Serie vor. Mit der Testreihe in den Kindergärten beginnt die Auswertung. Der Smartpen gilt als leistungsstarkes Werkzeug, der die Kinder animiert, sich mit Büchern zu beschäftigen.

Maria Jürimäe, Expertin für frühes Lernen und Lehrpläne an der Universität Tartu, sagt: "Einige Kinder brauchen "action", um sich mit etwas zu beschäftigen. Dieses Gerät verbindet die guten Eigenschaften von Büchern mit den positiven Eigenschaften von digitalen Geräten - ohne den Bildschirm."

Testreihe in über 400 Kindergärten

Im Kindergarten beobachtet man, wie die Kinder die Bücher nutzen: "Kleine Kinder wollen die Geschichten immer wieder hören, manchmal stöhnen Eltern: 'das habe ich schon hundertmal vorgelesen', der Stift kann es hundertmal abspielen", so die Projektmanagerin Laura Päit

Im nächsten Schritt soll das digitale Stift- und Buchprojekt für weitere Länder zugänglich werden: Die Texte, Lieder und Geschichten werden in andere Sprachen wie Finnisch übersetzt.

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